
Über 1000 Gäste haben zur Meisterfeier der Handwerkskammer im Konzerthaus von Dortmund ihre Plätze eingenommen. In den ersten Reihen sitzt regionale und bundesweite Prominenz. Die Vize-Ministerpräsidentin von NRW Mona Neubaur (Grüne) und NRW-Arbeitsminister Karl Laumann (CDU) sind gekommen, Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann, der Chef der Volksbank Dortmund, Michael Martens, Oberbürgermeister Thomas Westphal und seine Konkurrenten im Kommunalwahlkampf Katrin Lögering (Grüne) und Alexander Kalouti (CDU).
Nach einem kurzen PR-Clip der Handwerkskammer stehen die 440 Handwerksmeisterinnen und -meister auf und präsentieren ihre rot-weißen Schals. 72 Frauen und 368 Männer haben 2024 erfolgreich ihre Meisterprüfungen bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund abgelegt. Sie wedeln kurz mit den Schals wie im Stadion, dann beginnt das Schaulaufen der Prominenz, als Handwerkskammer-Präsident Berthold Schröder die Ehrengäste namentlich begrüßt.
Bürokratie belastet Handwerker
Er erinnerte auch an einige schwere Stunden, die viele Meister während ihrer Ausbildung oft erleben: „Denken Sie jetzt an die Menschen, die ihnen um 23 Uhr noch eine Tasse Kaffee zum Schreibtisch gebracht, die Hand auf Ihre Schulter gelegt und gesagt haben: ‚Jetzt nicht aufgeben.‘ Bei dem können Sie sich bedanken.“ Danach ruft Schröder den Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks auf die Bühne, Jörg Dittrich, der den neuen Meistern zuruft: „Sie haben eine Spitzenleistung vollbracht.“
In mehreren Talkrunden diskutierte Schröder etwa mit Neubaur, Laumann, Dittrich sowie mit Jasmin Döring, Meisterin im Zahntechnikerhandwerk und Linda Frühe, Meisterin im Schilder- und Lichtreklameherstellerhandwerk. Sie diskutierten etwa über die Rolle von Frauen im Handwerk, den Fachkräftemangel und das wohl größte Thema für alle Anwesenden war die Bürokratie, die die Handwerker als große Belastung sehen.
Großer Applaus für Minister Laumann
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ehrte die Leistung der 440 Meister und sagte: „Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr wir Sie brauchen.“ Den größten Applaus des Tages bekam allerdings weder der Comedian Benni Stark, der gegen Ende der Veranstaltung aufgetreten ist, noch die Band „Men in Blech“, sondern NRW-Arbeitsminister Karl Laumann.

Als der Arbeitsminister zur immer größer werdenden Bürokratie sprach, sagte er: „Wir brauchen das Vertrauen des Staates in die Menschen, aber wir brauchen auch das Vertrauen der Menschen in den Staat.“ Nach Laumanns Überzeugung solle es weniger Regeln und Dokumentationspflichten geben, auch wenn das zu mehr Missbrauch führen könnte: „Wer das dann missbraucht, dem müssen wir dann auch richtig einen auf die Glocke hauen“, sagte Laumann und erntete den größten Applaus des Tages.

Zum Schluss der Veranstaltung wurden dann noch die 22 Bestmeisterinnen und Bestmeister geehrt, also die jeweiligen Jahrgangsbesten der 22 Gewerke. Kammerpräsident Schröder und Präsident Dittrich überreichten die Urkunden und Auszeichnungen an diese, die mit jeweils eigener Einlaufmusik die Bühne betraten und ein gemeinsames Foto mit den beiden Ministern und Präsidenten bekamen.