
Mit dem „Bananenradweg“ hat die Stadt Dortmund am Donnerstag (19.12.) einen etwa drei Kilometer langen Radweg eingeweiht. Er verbindet nun die Weißenburger Straße in der Innenstadt-Ost mit der Straße Im Defdahl in der Gartenstadt, kurz vor Hörde. Der zuletzt noch fehlende Abschnitt von 900 Metern im westlichen Bereich ist fertiggestellt.
Der Radweg verläuft abseits des städtischen Verkehrs, was eine sichere Fahrt ohne Lärm und Abgase ermögliche, so die Stadt. Zahlreiche Abzweige binden die Strecke an das Cityquartier und die Güntherstraße an. Eine barrierefreie Rampe am westlichen Ende schafft zudem Zugang zur tieferliegenden Weißenburger Straße. Entlang der frisch asphaltierten Strecke befinden sich auch Beleuchtungen und Sitzbänke.

Teil des Radwegenetzes Dortmunds
„Der Radweg spielt eine zentrale Rolle als Zubringer für die zukünftige Veloroute 2 Richtung Scharnhorst“, erklärt Arnulf Rybicki, Dortmunds Baudezernent. „Im Osten ist er zudem mit der zur Fahrradstraße umgewandelten Lange Reihe verbunden. In naher Zukunft werden die Velorouten 3 und 4 die Stadtteile Brackel und Aplerbeck an die Innenstadt anbinden. Im Süden existiert bereits die Verbindung über den Hunderadweg zum Phoenix-See, Phoenix-West und zur geplanten Veloroute 5 nach Hörde.“
Teil der Strecke ist eine Unterführung unter den Gleisen der S4 sowie die Überquerung des Bananenradwegs über die Kaiserstraße, die Manteuffelstraße und die Klönnestraße als Brücke.
Fahrrad-Club mit Lob und Kritik
Der ADFC Dortmund äußert sich größtenteils positiv zu dem neuen Radweg. Er stelle eine merkliche Verbesserung der Infrastruktur zwischen Hörde und der Nordstadt dar. Gelobt wird unter anderem die hohe Sicherheit, abseits des Autoverkehrs, und die abendliche Beleuchtung.
Allerdings gibt es auch kritische Anmerkungen. Die Umsetzung des Projekts habe sich relativ lange hingezogen. Die Stadt Dortmund erklärt dazu: Zunächst verschob das Grünflächenamt den ursprünglich geplanten Baustart aufgrund von Arbeiten an einer Gasleitung. Zusätzlich entdeckte man beim Bau einer Rampe alte Fundamente und Kellerreste im Boden, die aufwendig entfernt werden mussten. Besonders problematisch war der Winter 2023/24, in dem anhaltender Dauerregen den Boden unbrauchbar machte für Bauarbeiten. Personalmangel bei der Bauausführungsfirma sorgte ebenfalls für Pausen im Baufortschritt.
„Norden braucht mehr Radwege“
Außerdem moniert der ADFC Dortmund die geringe Breite des Wegs sowie den fehlenden Asphaltbelag auf der Brücke über die Klönnestraße. Heide Kröger-Brenner, Vorsitzende des ADFC Dortmund, betont zudem, dass jetzt weitere Bauprojekte nötig seien, um die Fahrrad-Infrastruktur in Dortmund weiter voranzubringen, gerade im vernachlässigten Nord Dortmunds.
Der ungewöhnliche Name des Radwegs, „Bananenradweg“, geht übrigens auf Kristin Henrichvark, ein ehemaliges Vorstandsmitglied des ADFC, zurück. In den frühen 1990er-Jahren fand sie den Namen passend, da der Verlauf des Weges auf dem Stadtplan an die Form einer Banane erinnert. Der Name bezieht sich zudem auf die historische Fracht der Güterzüge, die einst diese Bahnstrecke nutzten. Der Bau des Bananenradwegs kostete die Stadt etwa 1,3 Millionen Euro.