
Vergangene Woche berichtete das „Handelsblatt“ darüber, dass die Baumarktkette Hellweg sich in einer „Restrukturierung“ befände. Unternehmensinhaber Markus Semer aus der Unternehmerfamilie hat demnach angekündigt, sieben Filialen schließen zu wollen, nach dem bereits für die Märkte in Hanau und Münster die Schließung angekündigt wurde.
Eine Sprecherin des Dortmunder Unternehmens bestätigte unserer Redaktion auf Anfrage, dass die Informationen zutreffend sind: „Wir können bestätigen, dass wir, wie der gesamte Einzelhandel und unsere Wettbewerber auch, unser Standort-Portfolio fortwährend den geänderten Marktbedingungen anpassen. In diesem Zusammenhang können wir bestätigen, dass sieben Märkte geschlossen werden.“ Das wäre im August 2025 der Fall.
Der Sprecherin zufolge seien weder die drei Hellweg Bau- und Gartenmärkte in Dortmund noch der Markt in Selm im Kreis Unna betroffen: „Unsere Profi-Teams in den Dortmunder Märkten in Hacheney, Kley und Wambel sowie in Selm freuen sich heute und auch morgen wie gewohnt unsere Kunden bei ihren Projekten und Einkäufen professionell zu beraten und zu unterstützen“, schreibt die Sprecherin. Auch zum Neubau in Castrop-Rauxel sagt sie: „Wir befinden uns in fortschreitenden Planungen.“
Nicht nur Hellweg kämpft gegen Konsumschwäche
Zu den Gründen für die Restrukturierung gehören laut Unternehmen „die massiven Herausforderungen während und nach der Corona-Pandemie und das weiterhin negative Konsumklima“. Das dritte Jahr der Rezession in Deutschland gehe mit einer hohen Inflation einher und habe zu Kostensteigerungen im Unternehmen geführt. Die Schließung von sieben Märkten findet nach „einer Überprüfung und Anpassung unseres Standortportfolios an die geänderten Marktbedingungen“ statt.

Trotz der schwierigen Zeit blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft. „Wir befinden uns erfolgreich im Plan unserer Restrukturierungsmaßnahmen“, erklärte die Sprecherin. Gleichzeitig plant Hellweg für das laufende Jahr 2025 „konservativ nachhaltig mit einem weiterhin schwächelnden Markt“. Hellweg erwartet zudem derzeit keine Erholung der Baumarkt-Branche.
Nach Angaben des „Handelsblatt“ schrumpft der Markt derzeit. Seit 2022 gingen die Umsätze zurück. Vor fünf Jahren lag der Branchenumsatz nach Berechnungen des Handelsverbands demnach bei 22,14 Milliarden Euro. 2024 waren es nur noch 20,92 Milliarden Euro. Zudem haben in den vergangenen fünf Jahren auch andere Baumarkt-Ketten Filialen schließen müssen. Das zeigen Zahlen der „Lebensmittel Zeitung“. Zwischen 2019 und 2023 zog beispielsweise „Toom“ von der Rewe-Gruppe sich von 11 Standorten zurück, Hagebau sogar von 23.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 19. Mai 2025.