Das japanische Ramen-Restaurant Takumi im Test Hat sich das lange Warten auf die Eröffnung gelohnt?

Lydia Heuser
Ramen essen in Dortmund. Im Brückstraßenviertel hat ein beliebter Ramen-Laden eröffnet. © Lydia Heuser
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Lange haben Liebhaber der japanischen Küche darauf gewartet – seit Ende 2023 war klar, dass die bekannte Kette „Takumi“ auch in Dortmund eine Filiale eröffnen will, und zwar an der Brückstraße. Am 16. Februar (Freitag) war es dann plötzlich so weit. Mit einem Soft-Opening überraschten die Betreiber die künftigen Gäste. Wir haben uns die Gelegenheit nicht nehmen lassen und sind gleich am Eröffnungstag hingegangen, um herauszufinden, ob der Hype berechtigt ist.

Die Atmosphäre: klischeehaft

Woran denken Sie, wenn Sie an Japan denken? Kirschblüten, Lampions, Mangas? Ohne je in Japan gewesen zu sein, sind das meine popkulturell geprägten Klischees, die ich von dem Land im Kopf habe. Damit bin ich wohl nicht alleine: denn all das findet sich im Interieur der Einrichtung wieder. Es wirkt keinesfalls kitschig. Ganz im Gegenteil: Es passt.

Was jedoch meine Begleitung und mich stört, ist das sehr grelle Licht in der ersten Etage, wo sich die meisten Tische befinden.

Essen unter einem künstlichen Kirschbaum, der in voller Blüte steht – das ist an der Brückstraße möglich.© Lydia Heuser

Getränke

Die Getränkeauswahl ist am ersten Tag offenbar nur auf wenige alkoholische Getränke beschränkt. Das japanische Kirin Bier vom Fass (4,20 Euro für 0,3 Liter), das auf der Karte steht, gibt es jedenfalls noch nicht. Und auch einen Weißwein (Glas 5,80 Euro) kann man uns nicht anbieten.

Wir entscheiden uns für Wasser (2,50 Euro) und eine Cola Zero (3,20 Euro). Zur Wahl stehen zudem warmer grüner Tee, Ramune Limonade, Eistee und Sake sowie weitere Softdrinks.

Blick in die offene Küche des Takumi-Restaurants in Dortmund
Die offene Küche des Takumi befindet sich gleich im Eingangsbereich.© Schaper

Speisen – Auswahl und Preise:

Takumi-Restaurants sind für ihre Ramen bekannt – eine traditionell auf Basis von Schweinebrühe hergestellte Suppe aus Japan. Klar, dass auch wir die probieren wollen. Nur: wir essen beide kein Fleisch. Hält die Speisekarte da überhaupt was für uns bereit? Und ob. Sogar eine recht große Auswahl an Speisen gibt es für uns.

Neben der klassischen Suppe gibt es unterschiedliche Varianten, und zwar einmal ohne Schwein und einmal komplett vegetarisch. Je nachdem welche Veggie-Suppe man wählt, gibt es die auch in vegan. Dafür entscheidet sich meine Begleitung Irina. Die Suppe für 17,80 Euro soll cremig sein und mit Tofu und Gyoza serviert werden. Ich entscheide mich für die Veggie-Variante Gemüse-Tempura für 16,80 Euro.

Was ich als Ramen-Anfängerin ziemlich gut finde, ist, dass die laminierte Speisekarte auch Fotos der Speisen zeigt. Und auf der Rückseite werden sogar die einzelnen Komponenten der Suppe erläutert und die unterschiedlichen Zubereitungsarten.

Die Vorspeisen im Test:

Wir entscheiden uns für zwei Vorspeisen, die wir uns teilen wollen. Einmal vegetarische Gyoza mit Gemüsefüllung (sechs Stück für 5,80 Euro) und Takoyaki, das sind Oktopusbällchen (vier Stück für 5,50 Euro).

Oktopusbällchen im Takumi
Die Oktopusbällchen im Takumi Dortmund werden mit Mayo garniert.© Irina Höfken

Die Ramen-Suppe im Test:

Schon allein die Suppen sind dermaßen reichhaltig, dass es eigentlich gar keine Vorspeise braucht. Wir bekommen unsere Hauptspeisen in großen Schüsseln serviert, in denen ein großer Suppenkellen-ähnlicher Holzlöffel steckt. Geschlürft wird damit und gegessen mit Stäbchen. Gar nicht so einfach, wenn man nicht geübt ist. Aber einen Vorteil hat das langsame Essen: Man kann genießen – und das machen wir.

Mein Tempura-Gemüse-Taler ist knusprig und lecker. Die Teigtaschen von Irina sind im Gegensatz zu den Vorspeisen-Gyoza aus einem hellen Teig gefaltet. Ob die Füllung ebenfalls eine andere ist, lässt sich nicht feststellen.

Ramen-Suppe im Takumi in Dortmund
Die vegane Variante der Ramen-Suppe kommt mit Tofu und Gyoza daher.© Irina Höfken

Als cremig wird die vegane Variante auf der Karte deklariert. In der Realität ist sie es nicht. Was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut: „Harmonisch“, urteilt meine Begleitung.

Auch die Brühe meiner Suppe ist sehr vollmundig. Nachwürzen ist nicht nötig, was ich sonst gerne mache. Die Nudeln sind perfekt – nicht zu weich, nicht zu fest.

Ramen mit Gemüse-Tempura
Ramen mit Gemüse-Tempura gibt es im Takumi-Restaurant in Dortmund.© Irina Höfken

Der Service:

Wir sind am Eröffnungstag da, haben nicht reserviert und werden trotzdem freundlich in Empfang genommen und nach oben geleitet. Dort haben wir die Wahl zwischen zwei Tischen. Der Rest ist belegt.

Unsere Bestellung wird zügig aufgenommen. Dann allerdings müssen wir lange warten. Als die Hauptspeisen kommen, haben wir immer noch nicht unsere Getränke und Vorspeisen, auch die Servietten fehlen. Das kann passieren. Man merkt, dass das Team noch nicht eingespielt ist.

Beim Bezahlen im Erdgeschoss sollen wir offen Kritik üben. Fällt mir eigentlich immer schwer, aber der Mann fragt so freundlich, dass ich mich traue. Und er reagiert absolut sympathisch: „Das haben wir heute schon häufiger gehört.“ Er gelobt Besserung: Servietten auf dem Tisch und Vorspeisen, die vor dem Hauptgang gebracht werden.

Barrierefreiheit:

Barrieren gibt es im Restaurant reichlich. Die Tische sind im ersten Stockwerk und über eine Treppe erreichbar, einen Aufzug sehen wir nicht. Irina und ich fragen uns, was mit Gästen ist, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Können die nicht im Takumi essen? Als ich nach unten gehe, sehe ich einen großen Tisch am Fuß der Treppe. Hatte ich anfangs gar nicht wahrgenommen. Nun sitzen dort ein halbes Dutzend Menschen, eine Person im Rollstuhl. Zudem gibt es im Eingangsbereich auch linker Hand einen Tresen, wo man Speisen im Stehen oder auf Barhockern zu sich nehmen kann.

Das Takumi in Dortmund
Im Erdgeschoss gibt es auch ein paar Sitzplätze.© Schaper

Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten:

Die Brückstraße in der City ist über die Stadtbahnhaltestellen Kampstraße oder Reinoldikirche fußläufig erreichbar. Außerdem gibt es im Umkreis einige Parkhäuser, wenn man mit dem Auto anreisen will.

Bewertungen im Netz: durchwachsen

„Sehr freundliches Personal, sehr höflich“, schreibt ein Gast bei den Google-Bewertungen. 3,8 Sterne vergeben die Kritiker im Schnitt. Die negativen Bewertungen beziehen sich häufig darauf, dass das Restaurant noch geschlossen hat – Rezensionen also, die vor der Eröffnung geschrieben wurden. Das Essen wird grundsätzlich gelobt. Der Service an anderer Stelle bemängelt.

Zum Thema
Takumi – alle Infos auf einen Blick

Adresse: Brückstraße 30, 44135 Dortmund

Webseite: www.takumiramennoodles.com

keine Online-Reservierung

Telefonnummer: 0231 / 54508974

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 12 bis 22 Uhr, samstags von 12 bis 22.30 Uhr und sonntags 13 bis 22 Uhr. Küche bis 21 Uhr, an Samstagen bis 22 Uhr.

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