Nach tödlichem Einsatz in Dortmund Auch in Herne stirbt ein Mann durch Polizeischüsse

Der Einsatz in Dortmund, bei dem ein Mann von einem Polizisten während eines Einsatzes erschossen wurde.
Am Freitagmittag hat ein Polizist einen Mann in einem Wohngebiet in Dortmund-Scharnhorst erschossen. © Philipp Pohl
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Nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Dortmund ist es am Montag zu einer weiteren tödlichen Schussabgabe in Nordrhein-Westfalen gekommen. Auch in Herne ist der Mann seinen Verletzungen erlegen, wie die Staatsanwaltschaft Bochum sowie die Herner Polizei mitteilten. Die Polizisten setzen ihre Schusswaffen ein, nachdem der Mann – ähnlich wie im Dortmunder Fall – mit einem Messer auf sie zugegangen war.


Der Mann soll zuvor Gegenstände aus einem Fenster geworfen haben und anschließend im Hausflur eine Nachbarin bedroht haben.

Der Dortmunder Fall:

Bei einem Einsatz der Polizei Dortmund in Dortmund-Scharnhorst ist am Freitag (14.3.) ein Mann getötet worden. Am Mittag schoss ein Polizist in einem Wohngebiet auf den 70-Jährigen. Er starb noch vor Ort nach erfolglosen Reanimationsversuchen.

Am Tag nach dem tödlichen Polizeieinsatz teilte der ermittelnde Staatsanwalt Felix Giesenregen auf Anfrage dieser Redaktion erste Erkenntnisse und Hintergründe mit. Der Getötete, ein 70-jähriger Deutscher, habe zuvor Rettungskräfte sowie Polizisten mit einem Messer bedroht.

Polizei erschießt Mann in Dortmund: Er soll Sanitäter mit Messer bedroht haben

Es war zunächst ein reiner Einsatz des Rettungsdienstes, der letztendlich eskalierte. Wegen eines Krampfanfalls bei dem später Getöteten war der Rettungsdienst in die Straße Wambeler Holz in Dortmund-Scharnhorst alarmiert worden. In seiner Wohnung habe sich der 70-Jährige ablehnend gegenüber den Sanitätern verhalten und gewehrt. Dabei soll er bereits zu einem Messer gegriffen haben, so Giesenregen.

Daraufhin zogen sich die Rettungskräfte aus der Wohnung zurück. Wie die Polizei bereits am Freitag in einer Mitteilung bekannt gab, alarmierten sie gegen 13.20 Uhr die Polizei. Bei Eintreffen der Beamten sei der später Getötete dann aus seiner Wohnung auf die Straße gekommen.

Polizeischuss trifft Mann in Bauch

Laut Staatsanwalt Giesenregen war er mit dem Messer in der Hand auf die Beamten zugegangen. Dabei soll es sich um ein handelsübliches Küchenmesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gehandelt haben. „Die Einsatzkräfte haben daraufhin den Schusswaffengebrauch angedroht“, so Giesenregen. Zunächst sei der Mann dann wieder in Richtung seiner Wohnung gelaufen, habe dann jedoch plötzlich eine Kehrtwende gemacht und sei „unter Vorhalt des Messers“ erneut auf die Polizeibeamten zugelaufen. Dabei soll er nur wenige Meter entfernt von den Einsatzkräften gewesen sein.

Dann kam es zur Schussabgabe. Mit einem Schuss aus seiner Dienstwaffe traf ein 24-jähriger Polizist den Mann in der Bauchgegend. Er wurde schwer verletzt und von Rettungskräften behandelt. Trotz Reanimationsversuchen starb er etwas weniger als zwei Stunden nach dem Schuss.

Gerüchte um Nationalität – Mann war „Deutscher Staatsangehöriger“

Beamte der Kriminaltechnischen Untersuchung sicherten vor Ort Spuren. Zwischenzeitlich war ein Rettungshubschrauber in Scharnhorst gelandet, hob dann aber ohne Einsatz wieder ab.

Bei dem Getöteten handelt es sich um einen Deutschen. Nach der Tat kursierten in sozialen Medien Gerüchte über die Nationalität des Mannes. Die Bild-Zeitung schrieb, dass er Tunesier sei. Gegenüber dieser Redaktion sagte Staatsanwalt Felix Giesenregen: „Meiner Kenntnis nach ist er Deutscher Staatsangehöriger“. Ein Nachbar des Mannes gab an, dass er ihn bereits seit mehr als 20 Jahren kenne.

Die weiteren Ermittlungen leitet nun die Staatsanwaltschaft Dortmund. Aus Neutralitätsgründen führt die Polizei Recklinghausen die weitere Beweisaufnahme durch.

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