Fast jeder zweite Räuber ist jünger als 21 Jahre Polizei Dortmund sieht trotzdem Fortschritte bei Jugendkriminalität

Ein Polizist und eine Polizistin führen einen gefesselten Mann zum Streifenwagen.
Ein Polizist und eine Polizistin führen einen gefesselten Mann zum Streifenwagen. © Polizei
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Die Polizei Dortmund hat in den vergangenen Monaten ihre Maßnahmen gegen Jugendkriminalität verstärkt. Polizeipräsident Gregor Lange betont in einer aktuellen Pressemitteilung der Behörde, dass jedes Mittel genutzt werde, um Jugendlichen die Stärke des Rechtsstaates zu vermitteln.

Mehrere Schwerpunkteinsätze, zielgerichtete Kontrollen und die konsequente Verfolgung von Intensivtätern gehören dazu. Zum September 2023 sei das zuständige Kommissariat personell verstärkt worden.

Fast jeder zweite Raubüberfall

Im Jahr 2023 waren der Polizei zufolge rund 22 Prozent der Tatverdächtigen in Dortmund unter 21 Jahre alt, mit einem hohen Anteil bei Körperverletzungs- und Raubdelikten. Fast die Hälfte aller verzeichneten Raubüberfälle gehe auf ihr Konto (234 von 494).

Bei der Arbeit stehe das Dortmunder „Haus des Jugendrechts“ im Fokus, wo Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe eng zusammenarbeiten. Jugendkontaktbeamte halten beispielsweise Schulvorträge und entwickeln in Zusammenarbeit mit Lehrkräften Workshops.

Polizisten kontrollieren einen Jugendlichen.
Polizisten kontrollieren einen Jugendlichen.© picture alliance/dpa

Besonders heraus sticht die Untersuchungshaft eines Jugendlichen in Scharnhorst, der gerade erst 14 Jahre und damit strafmündig geworden war. Der Junge sei bereits vor diesem Geburtstag „mehrfach auffällig geworden“, was er „nahtlos“ fortgeführt habe. Unter anderem sei es um Raubstraftaten und Körperverletzungen gegangen.

„Hatte es in Scharnhorst vor der Festnahme sieben Raubdelikte durch diese Täterklientel gegeben, war es im restlichen Jahr nur noch eins“, so die Polizei.

Polizei sieht verbesserte Lage

Die Behörde sieht sich bei der Bekämpfung von Jugendkriminalität in einer Netzwerkrolle, die auch präventive und erzieherische Aspekte umfasst und auf die Kooperation mit Elternhäusern, Jugendeinrichtungen, Schulen und der Sozialarbeit setzt. Mit der Anpassung des Präsenzkonzepts und unverminderten Bemühungen für 2024 beabsichtigt die Polizei, ihre Arbeit fortzusetzen und das friedliche Miteinander in der Gesellschaft zu stärken.

Der Dortmunder Polizeipräsident zieht das Fazit, dass sich die Situation in den zuvor durch Jugendkriminalität stärker belasteten Ortsteilen Hörde, Aplerbeck, Scharnhorst und Innenstadt verbessert habe. „Das bestätigen mir sowohl die Beamtinnen und Beamten in den Wachen als auch im Jugendkommissariat“, so Lange.

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