Juicy Beats verkleinert Festivalgelände und verkürzt Camping Eintritt wird dafür günstiger

Musik und gute Laune: Auch in diesem Jahr findet das Juicy Beats Festival Ende Juli im Westfalenpark in Dortmund statt.
Musik und gute Laune: Auch in diesem Jahr findet das Juicy Beats Festival Ende Juli im Westfalenpark in Dortmund statt. © Stephan Schütze (Archiv)
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Das Dortmunder Festival Juicy Beats steht in diesem Sommer vor einschneidenden Veränderungen. Das Veranstaltungsgelände im Westfalenpark wird deutlich kleiner. Nachdem das Festival zuletzt noch den Großteil der Parkfläche mit Ausnahme des östlichen Zipfels bespielt hatte, konzentriert sich das Geschehen diesmal ausschließlich auf den westlichen Teil des Westfalenparks. Das bestätigt Festival-Sprecherin Ann-Christin Goldberg auf Nachfrage unserer Redaktion.

Demnach werden bei der Veranstaltung noch rund 35 Hektar des insgesamt circa 75 Hektar großen Parks genutzt. Man habe das Gelände „effizienter strukturiert“, erläutert Goldberg. „Durch die neue Aufteilung verkürzen sich viele Laufwege deutlich, was nicht nur Kraft spart, sondern vor allem mehr Festivalzeit schafft. Auch Bühnen, die zuvor weiter auseinanderlagen, rücken nun näher zusammen.“ Das Ziel des Veranstalters: mehr musikalische Vielfalt auf kürzeren Wegen.

Das Juicy Beats Festival findet in diesem Jahr am 25. und 26. Juli (Freitag und Samstag) statt. Als Top-Acts sind die Rapper Tream und Montez sowie die Band Roy Bianco & die Abbrunzati Boys und der Sänger Zartmann angekündigt.

Weniger Eingänge

Einer vorläufigen Karte zufolge, die der Veranstalter auf der Festival-Webseite veröffentlicht hat, sind der Florianturm und der Bereich an der Buschmühle nicht mehr Teil des Veranstaltungsgeländes. Wobei der Bereich an der Buschmühle aufgrund von Bauarbeiten ohnehin nicht zur Verfügung stehen würde.

Die Verkleinerung des Geländes wirkt sich unmittelbar auf die Anzahl der Eingänge aus. Auf der Karte sind drei Eingänge verzeichnet: Ruhrallee (Haupteingang), Café Durchblick (Nordseite) und Blütengärten (Westseite).

So sieht die vorläufige Karte des Festivalgeländes für den diesjährigen Sommer aus. Die Karte hat das Juicy Beats Festival auf seiner Webseite veröffentlicht.
So sieht die vorläufige Karte des Festivalgeländes für den diesjährigen Sommer aus. Die Karte hat das Juicy Beats Festival auf seiner Webseite veröffentlicht.© Juicy Beats

Eine weitere Veränderung betrifft den Eintrittspreis. Dieser war nach der Corona-Zwangspause Jahr für Jahr gestiegen. Im vergangenen Jahr mussten die Besucher für das Wochenend-Ticket 135 Euro berappen. Tagestickets kosteten 80 Euro.

In diesem Sommer werden die Wochenend-Tickets laut Webseite des Veranstalters für 99 Euro plus 6,50 Euro Systemgebühr angeboten. Die Tagestickets gibt es für 62 Euro plus Gebühr. Günstiger war das Juicy Beats zuletzt im Jahr 2019.

Ticketpreis sinkt

Festival-Sprecherin Ann-Christin Goldberg erklärt dazu: „Mit dem gesenkten Ticketpreis möchten wir ein Zeichen setzen: Festivals sollen kein Luxusgut werden, sondern für eine breite Zielgruppe zugänglich bleiben.“

Die Eintrittspreise für Konzerte und Festivals sind allgemein in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Wer internationale Top-Künstler live sehen möchte, muss teils mit Preisen von mehreren Hundert Euro für ein Konzert rechnen.

Goldberg ergänzt: „Wir beobachten natürlich sehr aufmerksam die allgemeine Preisentwicklung bei Festivals und Konzerten und stellen dabei fest, dass für viele Menschen Kulturangebote zunehmend zur finanziellen Herausforderung werden.“

Wie schon zuletzt kooperiert das Juicy Beats mit der Dortmunder Tafel. Über diese werden laut Goldberg mindestens 100 Soli-Tickets an Jugendliche verteilt, „die sich das Juicy Beats Festival sonst nicht leisten könnten“.

Die Sprecherin ergänzt, dass die Besucher trotz der Umstrukturierung „weiterhin das volle Festivalerlebnis mit allen Bühnen und Highlights genießen können, die Juicy Beats ausmachen“.

So soll die Anzahl der Bühnen und Spielorte „weitgehend unverändert“ bleiben. Demnach sind über 20 Bühnen und Floors geplant. Die Festival-Macher rechnen „mit einer ähnlich großen Vielfalt an Acts wie im Vorjahr“. Bei der endgültigen Anzahl lasse man sich „bewusst etwas Spielraum, um spontan auf spannende neue Talente reagieren zu können“. Derzeit arbeite man daran, das Programm zu finalisieren.

Camping erst ab Freitag

Die Sprecherin geht auch auf die finanziellen Herausforderungen ein, die das Juicy Beats zu meistern hat. Man müsse „gestiegene Produktionskosten“ mit einem „fairen und bezahlbaren Ticketpreis in Einklang“ bringen. Das sei keine einfache Aufgabe, räumt Goldberg ein. Zumal das Juicy Beats ein unabhängiges Festival „ohne großen Konzern im Rücken“ sei. „Daher prüfen wir jedes Jahr aufs Neue, wie wir unsere Ressourcen effizient einsetzen können, ohne dass unsere Gäste Abstriche machen müssen“, so Goldberg.

Abstriche müssen die Gäste aber in jedem Fall beim Camping auf dem Zeltplatz machen. Der Donnerstag wird – anders als zuletzt – nicht mehr als Anreisetag angeboten. Der Campingplatz auf dem Gelände des TSC Eintracht öffnet erst am Freitagmorgen um 9 Uhr. Dafür sollen die Gäste dort aber auch mit einer DJ-Session begrüßt werden.

Die Entscheidung, den Campingplatz erst am Freitag zu öffnen, sei dem Team nicht leichtgefallen, erklärt Goldberg. Der Anstieg der Produktionskosten habe die Festival-Macher zu dieser „Anpassung gezwungen“. Und weiter: „Um den Campingplatz weiter anbieten zu können, mussten wir wirtschaftlich tragbare Lösungen finden.“ Eine komplette Streichung habe man vermeiden wollen.

Anders als noch vor der Corona-Pandemie war das Juicy Beats Festival in den vergangenen Jahren nicht ausverkauft. Insbesondere im vergangenen Jahr machte sich ein erheblicher Besucherrückgang bemerkbar. Rund 34.000 Gäste kamen zu dem Festival. 2019 waren es etwas mehr als 50.000 Besucher.

Der Zeltplatz des Festivals auf dem Gelände des TSC Eintracht öffnet in diesem Jahr erst am Freitag.
Der Zeltplatz des Festivals auf dem Gelände des TSC Eintracht öffnet in diesem Jahr erst am Freitag.© Stephan Schütze

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Mai 2025.

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