
Die Kuhbar ist Dortmunds und Schwertes Eis-Exportschlager Nummer 1. Das Stammhaus der Eisdielen-Kette befindet sich zwischen Berghofen und Aplerbeck.
Die Gründerin der Kuhbar ist Martina Ostermann. Sie hat die Kuhbar in den vergangenen 17 Jahren zu einem überaus erfolgreichen Franchise-Unternehmen mit zahlreichen Filialen entwickelt. Noch vor wenigen Jahren hatte Martina Ostermann einen Expansionsstopp verkündet.
Doch jetzt ist die Situation eine andere. Denn sie hat ihre Kuhbar an einen größeren Player verkauft.
Mit diesem hat die Kuhbar-Gründerin ehrgeizige Ziele: „Ich stelle mir vor, dass es in zehn Jahren in jeder größeren deutschen Stadt eine Kuhbar geben wird. Das finde ich schön“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion.
Martina Ostermann ist zwar aus der Geschäftsführung des Unternehmens ausgeschieden. Diese haben die Chefs des Eisproduzenten Gelamor aus Geseke übernommen. Die Gründerin versichert aber: „Ich bleibe die Frontfrau.“
Sie kümmere sich weiterhin um das operative Geschäft, betreue Franchise-Nehmer und leite die Expansion. Zu Gelamor gehört die Eisdielen-Kette La Luna mit mehr als 50 Standorten bundesweit. Eine Filiale ist am Phoenix-See vertreten.
26 Filialen aktuell
Der Verkauf an Gelamor verleihe der Kuhbar „neue Kraft“, sagt Martina Ostermann. Die Kuhbar profitiere von neuen geschäftlichen Verbindungen, Vertriebswegen und logistischen Kapazitäten. Ausdruck dieser neuen Kraft seien die vier Neueröffnungen in diesem Jahr: am Markt in Schwerte, an der Kleppingstraße in Dortmund-City sowie in Brechten – und erstmals außerhalb von NRW in Marburg. Die Belieferung einer Filiale in Hessen sei erst durch Gelamor möglich geworden. Aktuell gibt es 26 Kuhbar-Filialen.

Teilweise wird das Kuhbar-Eis jetzt in Geseke produziert. „Aber nach unseren Rezepten“, betont Martina Ostermann. Dass die Kuhbar ihre Eis-Qualität beibehält, sei für sie elementar wichtig. „Für die Kunden ändert sich nichts“, versichert die Gründerin. Die Kuhbar bleibe als eigene Marke erhalten – wie auch die Produktionsstätte in Schwerte.
Und auch das Konzept mit innovativen Eissorten sowie dem Kuhtipp der Woche sei weiterhin fester Bestandteil der Eisdielen-Kette.
Martina Ostermann sagt, dass sie allein nicht mehr die Kraft hatte, die Kuhbar noch größer zu machen. Mit dem Verkauf habe sie das Unternehmen „für die Zukunft sicher aufgestellt“. Ihr sei klar geworden, welch große Verantwortung sie als Geschäftsführerin für die Vielzahl an Franchise-Nehmern getragen hat. „Menschen haben ihre Existenzen darauf aufgebaut“, betont Martina Ostermann. „Ich bin jetzt Ende 50. Und was wäre denn, wenn mir etwas passiert? Es war eine Riesenlast, die ich nicht mehr haben wollte.“
Eistorten per Lieferung
Die Kuhbar-Gründerin fühlt sich erleichtert und blickt mit viel Vorfreude auf das, was noch kommt. Fürs nächste Jahr seien fünf Neueröffnungen vorgesehen. „Es finden Gespräche statt. Und in Osnabrück haben wir schon etwas in Aussicht“, sagt Martina Ostermann.
Die neuen Geschäftsführer der Kuhbar sind Orhan Dag und Hikar Aydin. Martina Ostermann kennt die beiden Männer seit 2010. Vor dem Bau der Eismanufaktur in Schwerte hatte sie sich Anregungen und Ideen für die Produktion geholt. „Die Offenheit und das Entgegenkommen gegenüber einem Mitbewerber haben mich seinerzeit sehr positiv überrascht und sind mir immer als schönes Erlebnis im Gedächtnis geblieben“, sagt sie. Der Kontakt ist nie abgerissen. Für die neuen Chefs ist „die Kuhbar die perfekte Ergänzung für die bereits vorhandenen Unternehmensbereiche“.
Die Kuhbar gibt nicht nur bei neuen Eisdielen Vollgas. Seit Kurzem kann man sich die Kuhbar-Eistorten sogar per Express-Lieferung nach Hause bestellen. Dafür wurde eine eigens neue Webseite gerichtet.