Rotavirus-Fälle in Dortmund nehmen zu Aufruf zur Impfung von Säuglingen und Kleinkindern

In Dortmund gibt es wieder mehr Rotavirus-Infektionen.
In Dortmund gibt es wieder mehr Rotavirus-Infektionen. © AOK/Colourbox/hfr.
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Die Zahl der Rotavirus-Infektionen in Dortmund ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, die von der AOK NordWest veröffentlicht wurden. Mit 141 gemeldeten Fällen im Jahr 2023 übertrifft die Anzahl der Infektionen sowohl die des Vorjahres mit 134 Fällen als auch die des Jahres 2021, in dem lediglich 47 Fälle registriert wurden. Die Zunahme dieser Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern wird auf das Ende der Corona-Maßnahmen zurückgeführt, wodurch infektiöse Krankheiten wie die Rotavirus-Infektion wieder vermehrt auftreten.

Rotaviren sind ein bedeutender Auslöser für schwere Magen-Darm-Erkrankungen, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern. Diese leiden häufig stärker unter den Symptomen wie Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen als ältere Kinder oder Erwachsene. Aufgrund ihres empfindlichen Stoffwechsels kann der Flüssigkeits- und Salzverlust bei Kleinkindern schnell kritisch werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher von entscheidender Bedeutung, um eine potenziell lebensbedrohliche Dehydration zu vermeiden.

Gegen Rotaviren existiert keine spezifische medikamentöse Behandlung. Die Therapie beschränkt sich daher auf die Linderung der Symptome. Umso wichtiger ist es, einer Infektion vorzubeugen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren. Diese Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und erfordert je nach verwendetem Impfstoff zwei bis drei Dosen im Abstand von mindestens vier Wochen.

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene damit infizieren.
Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene damit infizieren.© AOK/Colourbox/hfr.

Rotaviren sind äußerst infektiös und werden vor allem durch Schmierinfektionen übertragen. Bereits kleinste Mengen an virushaltigen Stuhlresten auf den Händen reichen aus, um die Erreger weiterzugeben, heißt es in der Mitteilung der AOK. Gelangen diese dann über den Mund in den Verdauungstrakt, kann es zu einer Ansteckung kommen. Die Übertragung erfolgt häufig über kontaminierte Oberflächen wie Türklinken, Toiletten oder Lebensmittel, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.

Hygiene schützt vor Infektion

Neben Säuglingen und Kleinkindern sind auch ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem besonders anfällig für eine Rotavirus-Infektion. Daher ist es essenziell, strikte Hygieneregeln zu befolgen. Dazu gehört vor allem das regelmäßige und gründliche Händewaschen mit Seife. Zudem wird die Nutzung von Desinfektionsmitteln empfohlen, die als „begrenzt viruzid PLUS“ eingestuft sind. Diese Mittel sind in der Lage, Rotaviren effektiv abzutöten. Weiterführende Informationen hierzu sind in Apotheken erhältlich.

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