
Großes Glück hatte in der Nacht zu Dienstag (16.4.) offenbar ein 51-jähriger Mann. Er wurde unweit vom Hauptbahnhof Dortmund von einem ICE erfasst und dabei zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Wie die Bundespolizei berichtet, wollte der Mann gegen 00.40 Uhr die Gleise überqueren, als sich ein ICE 122 aus Richtung Hauptbahnhof näherte. Der Zugführer hatte gerade den Bahnhof verlassen, als er nach circa 100 Metern den Mann sah und unmittelbar einen Schlag spürte; er leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Zu diesem Zeitpunkt war der Zug etwa 40 km/h schnell. Der 51-Jährige wurde vom Zug erfasst und dabei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Als die Feuerwehr eintraf, war er ansprechbar. Er erlitt einen Beinbruch. Der Zugführer erlitt einen Schock.

Keine Passagiere an Bord
Auf Fotos ist zu sehen, dass sich der Unfall auf der Gleisbrücke, die über die Leopoldstraße führt, ereignete. Der Zug war auf dem Weg zum Betriebshof, Passagiere befanden sich keine an Bord.
Die Feuerwehr war im Einsatz, um den wohnungslosen Mann mittels Drehleiter von der Brücke zu bergen. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Hinweise auf eine Suizidabsicht des Opfers liegen der Polizei nicht vor, ebenso wenig darauf, dass er stark betrunken war oder Drogen konsumiert hatte.
Die Bundespolizei ermittelt nun gegen den Mann wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Gegen 2 Uhr wurde die Bahnstrecke wieder freigegeben; laut Bundespolizei hatten wegen des Unfalls acht Züge eine Verspätung von insgesamt 287 Minuten und zwei Züge mussten umgeleitet werden.
Bundespolizei warnt
Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang: „Bahnanlagen sind keine Spielplätze!“ Der Aufenthalt im Gleisbereich sei sowohl leichtsinnig als auch lebensgefährlich. Moderne Züge seien heutzutage meist erst zu hören, wenn es bereits zu spät sein könnte. Tödliche Gefahren gehen dabei laut Polizei nicht nur vom Zugverkehr an sich aus, sondern auch von Masten oder ähnlichen Teilen, die unter Strom stehen. Und: Durch den Luftsog, der durch durchfahrende Züge entsteht, können sich Gegenstände an der Bahnsteinkante bewegen.
Erst am vergangenen Freitag (12.4.) war ein Kind, das im Bereich der Grundstraße über die Bahngleise gelaufen sein soll, fast von einem Zug erfasst worden. Der Lokführer konnte in dem Fall noch rechtzeitig bremsen, um eine Kollision zu verhindern. Auch in diesem Fall erlitt der Lokführer einen Schock.