
Kein ICE, kein Regional-Express, keine S-Bahn. Von Betriebsbeginn an rollte bis 11 Uhr am Freitag (21.4.) fast nichts im Hauptbahnhof Dortmund – unterirdische DSW-Stadtbahnen ausgenommen. Am frühen Morgen war die große Infotafel in der Eingangshalle zeitweise komplett leer, gelegentlich wurden nur zwei Ersatzbusse angezeigt.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zum Streik aufgerufen und sich draußen vor dem Bahnhof zwischen Bibliothek und Fußballmuseum getroffen. Jannik Hemkentokrax, einer der Organisatoren, erklärte: „Wir haben unsere Branche lahmgelegt. Das war das Ziel, das ist uns gelungen.“
Die EVG wolle Tarifverhandlungen nachholen, sagte er. „Wir haben zu Zeiten von Corona einen Tarifvertrag abgeschlossen, der unterinflationär war. Damals waren wir systemrelevant und sind weitergefahren.“ Jetzt gelte es, „die andere Seite der Medaille einzufordern“. Mehr Gehalt bedeute auch bessere Anreize, um einem Personalmangel gegenzuwirken.
Fernverkehr lange beeinflusst
Die etwas mehr als 200 Personen zogen am Morgen mit vielen lauten Tröten über den Königswall zum Burgtor und dann über die B54 am Kino Cinestar vorbei. Man umrundete den Bahnhof und kehrte über die Schützenstraße und den Wall zurück an den Start.

Die ersten S-Bahnen und RB-Züge sind nach 11 Uhr wieder in Dortmund gefahren. Der Fernverkehr ist noch deutlich länger von den Streikfolgen beeinflusst gewesen.