
Die Metropole Ruhr verfügt laut dem neuen Siedlungsflächenmonitoring des Regionalverbandes Ruhr über 1792 Hektar Wohnreserven. 60 Prozent davon befinden sich in Privateigentum.
Verhältnismäßig wenig Wohnbaufläche gesteht der RVR dem nördlichen Bereich des Verbandsgebietes zu: Haltern gerade einmal 17,2 Prozent. Da ist es verständlich, dass Bauwillige Schlange stehen, sobald nur irgendwo ein neues Baugebiet zur Verhandlung steht. So ist das auch in Hullern. 2011 wurde das Gebiet Buttstraße zum ersten Mal als Entwicklungsfläche zur Sprache gebracht.
Seither kann es denen, die in dem grün eingebetteten Ortsteil bauen wollen, nicht schnell genug gehen. Doch noch gelingt es nicht, die 20 Eigentümer unter einen Hut zu bringen. Viel Geduld und Einfühlungsvermögen sind nötig. Das kann die Flächenentwicklungsgesellschaft der Stadtwerke nur zu gut bestätigen. Sie macht das Gebiet Nesberg, eine sechs Hektar große Ackerfläche in Haltern-Mitte, baureif. Seit 2004 bis heute fehlt der Konsens unter den 58 Eigentümern. Gut Ding will Weile haben, aber der Geduldsfaden ist angesichts stetig steigender Baupreise und Grundstücksverknappung bei Bauwilligen kurz.
Klar ist: Wenn in Hullern keine Einigung zustande kommt, wird das Buch zugeklappt, die Fläche wird bestenfalls zugunsten einer anderen gestrichen. Aber natürlich lässt sich kein Druck ausüben.
Hier wie in Haltern zeigt sich, dass eine planerische Steuerung auf städtischen Flächen viel einfacher ist. Dass die Wohnbauland-Strategie in Haltern geändert werden muss, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.