Kontrolliertes Bauen im Ortskern Lavesum Ein letztes Mal können Bürger ihre Meinung sagen

Blick auf Brachfläche und Kastanienhöfe
Das ehemalige Biko-Markt-Grundstück wird bald bebaut. Lavesumer betonen immer wieder, dass sie eine zweite Kastanienhof-Architektur (l.) in der Dorfmitte nicht wollen. © Anne Schiebener
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Die Stadt möchte die Optik und Erschließung innerhalb des Ortskerns Lavesum verbessern und die Siedlungen besser miteinander vernetzen. Deshalb wird ein neuer Bebauungsplan „Dorfmitte Lavesum“ erarbeitet, der jetzt zum zweiten und letzten Mal ausliegt. Bis zum 3. Juni können Bedenken oder Anregungen geäußert werden. Während der ersten Offenlage kritisierten Lavesumer, die neue Bebauung sei zu dicht und zu massiv.

Der Geltungsbereich umfasst die Flächen des ehemaligen Biko-Marktes, der Wohnbebauung „Kastanienhof“, der Gaststätte „Eggebrecht“ mit angrenzender Wohnbebauung sowie der unter Denkmalschutz stehenden Kapelle mit dem Hof „Uhlending“.

Das Traditionslokal Haus Eggebrecht ist ebenso wie der Hof Uhlending verkauft, auf dem Biko-Marktgelände sind zwei Mehrfamilienhäuser mit zwölf Wohnungen sowie zwei zweigeschossige Doppelhäuser geplant. Um in Zukunft auf Neugestaltungen im Ortskern Lavesums Einfluss nehmen und am besten den dörflichen Charakter mit seinem jetzigen Bestand zu sichern zu können, wurde die Entwicklung des Bebauungsplans „Dorfmitte Lavesum“ bereits 2020 beschlossen.

Im Stadtentwicklungsausschuss hatte es eine heftige Debatte vor allem um die neuen Häuser auf dem ehemaligen Biko-Marktgelände gegeben. Bei der Festlegung der Gebäudehöhe muss gewährleistet sein, so entschied letztlich der Rat, dass wegen des Charakters des dörflichen Wohngebietes im Erdgeschoss eine maximale Geschosshöhe von 3,25 Metern, im Obergeschoss von 3 Metern sowie des Drempels von einem Meter umgesetzt wird. Es werden Satteldächer mit einer maximalen Dachneigung von 35 Grad vorgeschrieben.

Luftbild von Lavesum
Der Ortskern von Lavesum wird weiter entwickelt. Als nächstes wird auf dem Grundstück des ehemaligen Biko-Marktes gebaut, dann folgt das Baugebiet Schafstall (grüne Fläche, oben/Mitte). Die Lavesumer fürchten um ihren typischen Dorfcharakter.© Hans Blossey

Der Bebauungsplanentwurf liegt vom 29. April bis 3. Juni zu jedermanns Einsicht auf dem Beteiligungsportal der Stadt Haltern am See oder zu den Öffnungszeiten im Verwaltungsgebäude an der Rochfordstraße 1 (Zimmer 1.18 bis 1.21 sowie 1.69) öffentlich aus. Nach der Offenlage wird der B-Plan offiziell vom Rat beschlossen, dann kann am Biko-Markt gebaut werden.

Auf große Bauten verzichten

Schon in der Maisitzung 2022 empörten sich Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses über nicht erwünschte große bauliche Veränderungen in der Dorfmitte und im geplanten Neubaugebiet Am Schafstall. In der Lavesumer Dorfmitte brauche man keine Klotzbauten, sondern Angebote für junge Familien. Auch sei, so die CDU, eine Fortführung der Bauweise der „Kastanienhöfe“ nicht erwünscht. SPD, FDP, Grüne und Wählergemeinschaft plädierten wie die CDU dafür, das münsterländische Flair Lavesums zu bewahren und auf große Bauten zu verzichten.

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