
Das klingt auf den ersten Blick sehr positiv: Die Kriminalitätsstatistik der Polizei weist landesweit, im Kreis Recklinghausen und auch in Haltern eine sinkende Zahl von Straftaten aus. Das betrifft insbesondere Bereiche wie Diebstahl, Einbruch oder Raubdelikte. Sie erreichen ebenso wie Straßenkriminalität die niedrigsten Werte der letzten zehn Jahre.
Manche dieser Zahlen müssen aber relativiert werden, wenn man die veränderten Lebensumstände der Menschen in den beiden Jahren der Corona-Pandemie in Betracht zieht. Das dürfte zum Beispiel den Bereich der Straßenkriminalität und des Straßendiebstahls betreffen. Wenn keine Großveranstaltungen mehr stattfinden, fehlen auch die Gelegenheiten, im Gewühl eine Handtasche oder ein Portemonnaie zu entwenden.
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Auch waren die Menschen mehr zu Hause: durch Homeschooling, Home-Office und weil es zeitweise im Lockdown keine Möglichkeit gab, überhaupt noch irgendwohin zu gehen. Sind alle zu Hause, bleibt auch der Einbrecher fern. Allerdings hatten Fahndungsdruck der Polizei präventive Maßnahmen in diesem Bereich auch schon vorher für eine sinkende Einbruchsrate gesorgt.
In Zeiten der Pandemie tauchen aber auch neue Delikte in der Statistik auf: Fälschungen von Impfausweisen, nicht angemeldete Demos und stärkere Internet-Kriminalität. Auch der Anstieg von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch muss im Zusammenhang mit den veränderten Lebensumständen gesehen werden. Auf die Kriminalitätsstatistik 2021 sollte deshalb auch ein zweiter Blick geworfen werden.