Diskussion im Internet über Malermeister aus Haltern „Den jungen Leuten das Geld streichen“

Mann zeigt ein Bild.
Findet nur schwer Auszubildende: Malermeister Hermann Fimpeler aus Haltern. © Christof Perrevoort
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Alleine bei Facebook gab es in kürzester Zeit mehr als 240 Kommentare auf unsere Berichterstattung über Malermeister Hermann Fimpeler aus Haltern. Hier eine Auswahl der Meinungen von Usern:

Kai W. schreibt: „Ich habe vor 15 Jahren auf dem Bau gelernt und bei dem Umgang unter Kollegen und der dort herrschenden Wertschätzung sowie dem Entgelt wundert mich es, nicht, dass kaum noch einer in eine solche Branche einsteigen möchte …“

Silvi D. meint: „Es gibt Firmen, die haben Azubis auf der Warteliste. Man muss sich manchmal auch was einfallen lassen, um Mitarbeiter zu gewinnen. Zum Beispiel das 49-Euro-Ticket für Azubis bezahlen, die Möglichkeit schulische Probleme im Betrieb ansprechen können und da dann Hilfe bekommen.“

Tim C. wundert das nicht: „Bei 680 bis 920 Euro Bruttogehalt pro Monat kein Wunder. Die Zeiten, wo man berechtigte Forderungen von Azubis mit diesem Herrenjahrequatsch abtun konnte, sind ja zum Glück vorbei. Jetzt müssen sich Ausbilder mal anstrengen und den Geldbeutel mal etwas weiter öffnen. Bei den Handwerkerpreisen sollte das wohl locker drin sein!“

Peter M. schreibt: „Es liegt nicht an den ‚bösen unwilligen Schulabgängern‘: Es ist ein Job auf Lebenszeit ohne Qualifizierungsmöglichkeit und Aufstiegsmöglichkeit, also für moderne und intelligente Menschen eine berufliche Sackgasse und ausgesprochen unsexy, oft von unterdurchschnittlich Intelligenten, die im IT-Bereich oder Mechatroniker keine Chancen hätten. Jeder Autolackierer steht besser da! Wer diesen Beruf wählt, ist und bleibt ein Leben lang ‚Handarbeiter‘ in einer Kolonne wie Fliesenleger.“

Werner R. ist der Meinung: „Es liegt aber nicht nur am Geld, ‚Arbeitsplatz zu weit weg‘, ‚jeden Tag so zeitig aufstehen‘, ‚ich hab nur bis Donnerstag Zeit, Freitag und Samstag ist Party‘, ‚hab keine Lust‘ usw. Diese Ausreden sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern Antworten von Jugendlichen, welche die Arbeitsagentur geschickt hatte.“

Dominik K. hat seine eigene Meinung: „Na ja, das Ding is doch, dass immer direkt Kohle, Kohle, Kohle gefordert wird. Im Gegenzug muss auch erstmal Leistung erbracht werden. Des Weiteren muss man da auch einfach mal ‚durch‘ und am Ende kann dies auch der Grundstein für die Meisterschule sein.“

Wolfram K. wird deutlicher: „Den jungen Leuten einfach das Geld streichen, wenn sie nicht arbeiten wollen.“

Nadine S. teilt ihre Erfahrungen: „Ich habe 2004 eine Ausbildung zur Maler- und Lackiererin gemacht. Und wenn ich sehe, was die heute als Ausbildungsgehalt bekommen und was ich damals bekommen habe, verstehe ich das ganze Rumgemeckere nicht.“

Ähnlich sieht das Günter M.: „Ich habe vor 50 Jahren eine Ausbildung zum Stuckateur gemacht, im 1. Lehrjahr musste ich auch 40 kg Säcke schleppen, Gerüste aufbauen, Baustelle saubermachen, für die Gesellen einkaufen und viele andere Handlangerarbeiten aber danach durfte ich auch fachliche Arbeiten ausführen. Im Großen und Ganzen hatte ich eine schöne Lehrzeit und alles für meinen Beruf gelernt. Ich habe es nicht bereut.“

Miri M. dagegen schreibt: „Kann ich gut verstehen. Die meisten haben ihren Wert erkannt und lassen sich für billige Bedingungen nicht mehr herumschubsen.“

Thomas D. meint: „Man muss halt auf Handwerk Bock haben, es ist doch klar, dass man in den Lehrjahren nicht viel verdient. Erst nach der Ausbildung steigt der Lohn und ist man gut, kann man auch verhandeln.“

Martin T. glaubt: „Bei dem Mangel an Handwerkern wäre man dumm, nicht einen dieser Berufe zu wählen.“

Und Kerstin K. schreibt: „Traurig, was aus der Jugend geworden ist.“

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