
Die „Post-Universaldienstleistungsverordnung“ regelt klar, dass „für die Kunden der nächstgelegene Briefkasten in zusammenhängend bebauten Wohngebieten in maximal 1000 Metern erreichbar sein muss.“ Rund 110.000 Briefkästen hat die Post bundesweit aufgestellt – nur Hullern ist von diesen beiden Zahlen meilenweit entfernt.
Seit Januar fehlt ein Briefkasten. Die Post hat ihn selbst abbauen lassen, wusste also um das Problem. Durch mehrfache Hinweise von Zeitung und Bürgern wurde sie zusätzlich kontinuierlich daran erinnert. Im Februar versprach die Post, „in Kürze“ das Problem zu beheben, im Mai schob sie die nicht erledigte Hausaufgabe auf länger dauernde Absprachen mit dem Eigentümer des Dorflädchens, versprach aber, „in den nächsten zwei Wochen“ die gelbe Box aufzustellen. Aus zwei sind viele weitere Wochen geworden. Wenn es jetzt heißt, „soll nun hoffentlich in der nächsten Woche aufgestellt werden“ weckt das angesichts der Erfahrungen wenig Vertrauen in ein Unternehmen, das gern für sich als weltweit führender Anbieter für Logistik Werbung macht.
Es geht um nichts Großes, nur um einen kleinen Briefkasten – und um gesetzliche Ansprüche von Postkunden in einem kleinen Ort in Westfalen. Das müsste logistisch zu schaffen sein. Wie sagte schon Unternehmer Giorgio Armani: „Um etwas Besonderes zu erschaffen, musst du pausenlos auf jedes kleine Detail achten.“