
Bei den Veröffentlichungen zu den begonnenen oder noch geplanten fünf neuen Maßregelvollzugskliniken in Nordrhein-Westfalen liest man überall ein Wort: Intransparenz. Haltern ist nicht ausgenommen.
Bis heute ist die alte wie die neue Landesregierung die Antwort schuldig geblieben, warum ausgerechnet das frühere Zechengelände Haltern 1/2 mitten in der Haard das am besten geeignete Grundstück für eine Klinik ist. Heißt es in Wuppertal, Patienten mit Vollzugslockerungen müssten wieder ins gesellschaftliche Leben integriert und deshalb eine Klinik in die Stadt und nicht in den Wald gebaut werden, wird dieses Argument in Haltern willkürlich ins Gegenteil verkehrt.
Weiteres Aufregerpotenzial steckt in dem Umgang mit der Bürgerinitiative (BI). Nach Akteneinsicht muss sie einfach vermuten, dass Politiker wenig Interesse an nachvollziehbaren Entscheidungswegen hatten. Nach Durchsicht ungeordneter Akten muss sie auch davon ausgehen, dass vieles hinter den Kulissen gelaufen ist, dass die BI eher lästig als willkommen gilt, dass die Parteien zum Stillhalten verdonnert wurden und werden – erst SPD und Grüne, nun CDU und FDP.
Im Halterner Rathaus wurde die Düsseldorfer Entscheidung offiziell heftig kritisiert. Alles Schall und Rauch. In Wirklichkeit stand die BI auf verlorenem Posten.