Richtig gute Schwimmer würden niemals in Kanal oder Silbersee III baden

Am Silbersee III, unter der Lippebrücke in Lippramsdorf-Freiheit und am Wesel-Datteln-Kanal in Flaesheim versammelten sich am Sonntag Badegäste am Wasser. © Benjamin Kübart
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Hunderte Menschen plantschen in einem See, in dem das Baden verboten ist. Jugendliche springen von Brücken in einen Kanal, Familien kühlen sich am Kanalufer ab. Diese Bilder sind im Sommer Alltag und jedes Mal bekomme ich einen Wutanfall.

Ich war zehn Jahre Mitglied im Schwimmverein, bin Rettungsschwimmerin, DLRG-Mitglied und habe einen Tauchschein. Das Element Wasser ist mir also alles andere als fremd. Und trotzdem würde ich nie an Orten schwimmen gehen, wo das verboten ist – genau genommen würde ich es gerade deswegen nicht tun.

Keine Chance gegen unterirdische Strömungen

Denn ich weiß, dass ich bei unterirdischen Strömungen keine Chance habe. Im Silbersee III wurde früher Sand abgebaut. Dadurch können dort plötzlich Sandkanten abbrechen. So entstehen Wirbel, die jeden noch so guten Schwimmer unter Wasser ziehen.

Ein Schiff, das auf dem Kanal unterwegs ist, hat eine Sogwirkung. Niemand kann absehen, wie weit die reicht und wo sie ankommt. Auch wenn man am Ufer bleibt, kann man ins offene Gewässer oder unter Wasser gezogen werden.

Diese Gefahren können auch richtig gute Schwimmer nicht einschätzen. Und das wissen sie. Sie würden nie in einem Kanal oder gesperrten Baggersee schwimmen gehen. In Haltern gibt es mit zwei Freibädern und zwei öffentlichen Badeseen schließlich auch genug Alternativen.

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