
Was muss das für ein Schock für eine alte Dame in Haltern am See gewesen sein: „Ihr Sohn hat eine junge Mutter totgefahren und deren Kind schwer verletzt.“ An einem Freitagabend gegen 18.40 Uhr erreichte dieser Anruf das Opfer. Am Telefon wurde der Frau die Geschichte von dem tödlichen Unfall erzählt, den es allerdings nie gegeben hatte.
Laut Anrufer sei nun ein Richter aus Bochum für die Kautionsverhandlungen zuständig. Um eine Unterbringung ihres Sohnes im Gefängnis zu verhindern, sollte die Frau Wertgegenstände hinterlegen.
Nach zwei Stunden am Telefon erschien ein bislang unbekannter Mann an der Wohnanschrift der Frau. Er nahm die bereitgelegten Wertgegenstände (darunter auch Zahngold) in einer Einkaufstasche mit und flüchtete in unbekannte Richtung. Zuvor hatte er noch eine Polizeimarke gezeigt.

Das war im August vergangenen Jahres. Nachdem alle Fahndungsmethoden erfolglos ausgeschöpft worden sind, darf die Polizei nun mit einem Foto nach dem Täter suchen – er ist in Tatortnähe fotografiert worden. Der Verdächtige ist von kleiner Statur, hat kürzere blonde Haare, er trug ein helles T-Shirt und eine Jeans. Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0800 2361 111 entgegen.
Um Senioren vor Betrügern zu schützten, hat die Polizei Recklinghausen das Projekt „Next Generation“ ins Leben gerufen. Mit dem Projekt wendet sich die Recklinghäuser Polizei ganz gezielt an Kinder, Enkel und andere Verwandte, aber auch an Nachbarn, Freunde, Pflegepersonal und andere Bezugspersonen. Denn gerade zurückgezogen lebende ältere Menschen sind mit polizeilichen Präventionsbotschaften nicht immer zu erreichen.
Mehr Informationen gibt es im Internet unter der Adresse https://recklinghausen.polizei.nrw/artikel/projekt-next-generation-zum-schutz-von-seniorinnen-und-senioren