
Schon wieder sind in der zweiten Februarwoche die Pegelstände der Flüsse in Haltern deutlich angestiegen. Noch schlimmer war es nach Weihnachten, als das Hochwasser vielerorts Schäden verursachte. Die Stadt Haltern möchte nun die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger mit den eigenen Erkenntnissen abgleichen.
Eine extreme Situation entstand beispielsweise am Hof Beermann, der nahe der Lippe liegt. Dort war der Flusspegel bis auf wenige Zentimeter an die Spundwände gestiegen, die den Hof vor kompletter Überflutung schützen.
In der Kunsthalle Burkamp entstand ein sechsstelliger Schaden, weil Bilder und Material im Keller vom Wasser durchnässt worden waren. Die neue Werkstatt von Big Wheel stand ebenfalls unter Wasser.
Viele Bürger waren ebenfalls betroffen, deren Keller voll Wasser liefen oder deren Grundstücke komplett aufweichten. „Nicht nur die Oberflächengewässer selbst, auch die gesättigten Böden und der deutlich erhöhte Grundwasserpegel führten zu Wasser auf Grundstücken sowie zu überfluteten Wiesen, Feldern und Gartenbereichen“, so die Stadt Haltern.
In den oberen Schichten seien die Böden vollständig gesättigt bzw. übersättigt, hatte das LANUV, das Landesamt für Natur, Umwelt, Klima und Verbraucherschutz festgestellt. Allein im Dezember 2023 waren 160 Millimeter Niederschlag in Nordrhein-Westfalen gefallen, mehr als doppelt so viel wie im langjährigen Durchschnitt. Die Grundwasserstände hatten sich dadurch vielerorts in NRW nach Jahren der Trockenheit wieder erholt.
Vorbereitungen treffen
Das haben viele betroffene Bürger auch auf ihren Grundstücken und in ihren Kellern festgestellt. Die Stadt Haltern ruft sie deshalb jetzt dazu auf, die Betroffenheit ihres Grundstückes oder ihrer Wohnumgebung zu melden. Anhand der Rückmeldungen können Feuerwehr, Krisenstab und AG Starkregen die Ereignisse nachbereiten, Schlüsse aus den Erfahrungen ziehen und Vorbereitungen für vergleichbare, nachfolgende Ereignisse treffen.

„Ihre Erkenntnisse und Beobachtungen können für uns wichtig sein“, erläutert Bürgermeister Andreas Stegemann in einer Mitteilung. „Sie sind Expertinnen und Experten, was Ihr eigenes Grundstück, Ihr Wohngebäude oder Ihre Nachbarschaft betrifft, daher möchten wir Sie gezielt in die Nachbereitung einbeziehen.“
Bürgerinnen und Bürger können ihre Erfahrungen über das Beteiligungsportal der Stadt teilen: www.haltern.de/oeffentlichkeitsbeteiligung. Dabei kann differenziert werden zwischen: Hochwasser auf dem eigenen Grundstück, Wasser im Keller/Gebäude und sonstigen Erfahrungen und Beobachtungen.
Bis zum 10. März ist das Portal freigeschaltet.