Konstruktive Bewertungen auf Kununu? Arbeitnehmer lassen eher ihren Frust raus

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Eine Frau sitzt vor der Bewertungsplattform Kununu.
Zwei Arbeitgeber aus Haltern am See wurden mit dem Top Company Award von Kununu ausgezeichnet. Rund 5 Prozent aller Arbeitgeberprofile erhalten diese Auszeichnung ausschließlich auf Basis von Kununu-Bewertungen. © Julia Müller
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Hilfe für Jobsuchende. Das verspricht die Bewertungsplattform Kununu. Auf der Webseite können Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber anonym bewerten. Insgesamt 73 Arbeitgeber aus Haltern am See sind dort aufgelistet. Sie können das Profil zu ihrem Unternehmen nicht löschen, aber auf die Bewertungen reagieren.

Doch manche Kommentare sind es nicht wert. Denn einige (ehemalige) Mitarbeiter nutzen das Portal, um ihren Frust abzulassen. Der völlig falsche Ansatz. Zwar geht Kununu gegen Schmähkritik und Beleidigungen vor. Dennoch macht die Plattform nur Sinn, wenn die Nutzer konstruktiv kritisieren.

Über die Aussagekraft der Bewertungen lässt sich grundsätzlich streiten. Denn ob Arbeitnehmer freiwillig bewerten, lässt sich nicht überprüfen. So können Arbeitgeber sie bitten, einen positiven Erfahrungsbericht zu hinterlassen.

Haben Bewertungen positive als auch negative Ansätze, klingt es für mich gleich vertrauenswürdiger. Denn das Leben ist nicht rosarot und die Arbeitswelt nicht perfekt.

Viele Nutzer kommentieren ihre Bewertung ausschließlich mit einem Wort. „Schlecht“, „Unterirdisch“ oder „Gut beziehungsweise schlecht am Arbeitgeber finde ich? Nichts“.

Damit könnte ich als Jobsuchende wenig anfangen. Schließlich hat das mit konstruktiver Kritik nichts zu tun. Andere geben sich mehr Mühe, verlieren ihre Contenance aber in der Wahl ihrer Worte oder Satzzeichen. Manche werden ironisch. Bleibt die Frage: Wäre das genauso, müsste man sich namentlich bekennen?

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