
Vergangene Woche noch hatte sich der Lippeverband angesichts des anhaltenden Regens gelassen gezeigt. Hochwasser drohe noch lange nicht, hatte es geheißen.
Jetzt wurden die beiden Lippe-Fähren Baldur in Dorsten und Maifisch in Haltern stillgelegt. Der hohe Wasserpegel macht dem Verband nun doch zu schaffen.
„Der Pegel ist nach den Regenfällen zu hoch“, hieß es in einer Mitteilung. Für das gesamte Lippe-Gebiet wurden demnach „ausgiebige Regenfälle“ ausgemacht. „Die Fähren Baldur und Maifisch müssen aktuell am Ufer bleiben“, erklärte Ilias Abawi auf Anfrage.
Neuralgische Punkte
Der fast pausenlose und starke Regen der vergangenen Tage hat die Wasserstände sichtbar steigen lassen: An der Borkener Straße in Dorsten, einem neuralgischen Punkt, wurden am Dienstag 6,14 Meter gemessen. Hochwasser gilt hier aber erst ab acht Meter.
In Haltern stieg der Lippe-Pegel auf 2,92 Meter. Am Dienstag vergangener Woche waren es noch 2,08 Meter. Erst ab 5,50 Meter gilt allerdings Hochwassergefahr.
Anlass zur Sorge besteht nicht: „Unsere Vorhersage für die nächsten drei Tage besagt: ,Keine Hochwassergefahr’“, führte Abawi aus.

Mitte der Woche soll es dann ja heiter werden, prognostizieren die Meteorologen. Der Mittwoch (9. August) startet zwar noch wechselnd bewölkt. Doch im Tagesverlauf breitet sich heiteres und niederschlagsfreies Wetter aus. Maximal liegen die Temperaturen bei 19 bis 22 Grad. Am Donnerstag soll es heiter und trocken bei Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad zugehen.
Mittlerer Wasserstand nötig
Die Fähre „Baldur“ in Dorsten wurde als erste Personenfähre des Lippeverbands 2005 in Betrieb genommen, 2015 dann die „Maifisch“ in Flaesheim. Beide Fähren sind auf einen mittleren Wasserstand der Lippe angelegt. Das sichere Ein- und Aussteigen sowie das gefahrlose Fortbewegen mittels Zugketten könne nur dann gewährleistet werden.
Auch die höhere Fließgeschwindigkeit der Lippe bei zunehmenden Wasserstand erschwere das Ziehen ungemein, weiß Ilias Abawi. „Das sind unnötige Risiken, die wir nicht eingehen wollen.“
Sobald die Lage es zulässt, sollen die Fähren wieder in Betrieb genommen werden.