
Unser Artikel hat eine Diskussion eröffnet, die 36 Jahre lang Niemandem in den Sinn gekommen ist. Das heißt aber nicht, dass Haltern sich nicht schon auf vielfältige Weise mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinandergesetzt hat. Literatur dazu ist heute sogar in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
Die Debatte im Ausschuss Schule/Sport/Kultur zeigte, dass die Ansichten der Parteien ganz nah beieinander liegen. Allen geht es darum, das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt wachzuhalten und zu reflektieren, was wir heute für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit bei uns und in der Welt tun können. Dafür steht das Mahnmal in Lippramsdorf. Auch wenn die Darstellung aus heutiger Sicht martialisch wirkt. Magdalene Meier (Grüne) ging es mit ihrem Antrag auch gar nicht darum, Stimmung zu machen und zu polarisieren, sondern einen Impuls zu geben, sich bewusster mit diesem Ort stellvertretend für viele andere auseinanderzusetzen.
Diese überhaupt nicht zänkische Aussprache hat gezeigt, dass Menschen Stützen der Erinnerung brauchen, an denen sie auch ihre Sehnsucht nach Frieden stillen können. Dass auch die jüngere Generation so denkt, brachte der 18-jährige Gerrit Vierhaus eindrucksvoll in der Sitzung vor. So hat ein Aufregerthema einen sehr versöhnlichen Abschluss gefunden. Und niemand spricht mehr von Abriss.