
Hallo, ich heiße Tabea Artmannselm, bin 19 Jahre alt und komme aus Haltern am See. Ich möchte gerne in der Medienbranche arbeiten. Erste Praktikumserfahrung sammelte ich bereits bei einem lokalen Radiosender. Nun lernte ich im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums ein anderes Medium kennen: die Zeitung.
Mit flauem Magen ging ich am Montag (3. Juli) die Stufen zur Redaktion hinauf. Schließlich wusste ich ja nicht, was die kommenden zwei Wochen auf mich zukommen würde. Oben angekommen, erwarteten mich bereits viele nette und vor allem neue Gesichter.
Mir wurde mein Platz gezeigt und zack: Da startete auch schon die erste große Video-Konferenz via Teams. Dort stellte ich mich der gesamten Redaktion vor und traf auf – ganz genau – noch mehr neue Gesichter. Da war ich mir dann fast schon sicher: Die kann ich mir sowieso nicht alle merken.
Als ich dann auch noch mit den Computerprogrammen vertraut gemacht wurde, sah ich meine Karriere als erfolgreiche Praktikantin schon fast an mir vorbeiziehen. Klar, ich komme aus der einer absoluten Medien-Generation. Aber Arbeitsprogramme bedienen? Totales Neuland für mich.
Überhäuft mit neuen Eindrücken galt es, sich irgendwie zurechtzufinden. So fuchste ich mich nach und nach hinein, wie man einen neuen Artikel anlegt oder die passenden Fotos an die passende Stelle im entsprechenden Dokument einfügt.
Die rund 345.273 Fragen, die ich in diesem Zusammenhang stellen musste, gehören wohl zum Praktikum einfach mit dazu. Jedenfalls hat keiner meiner neuen Kolleginnen und Kollegen genervt reagiert. Ganz im Gegenteil!
Der erste eigene Artikel
Trotz allem war ich am Ende fast schon froh, nur noch mit einem altbewährten Block auf Jagd nach lokalen Geschichten gehen zu müssen. So ging’s direkt am zweiten Praktikumstag in ein Halterner Geschäft für Damenwäsche.
Ich hatte die Idee, einen Artikel zum Tag des Bikinis zu schreiben und wollte daher mit der Geschäftsführerin sprechen. Und was soll ich sagen? Das hat alles ganz wunderbar geklappt. So wunderbar, dass der Artikel online und am Folgetag auch in der gedruckten Zeitung erschienen ist.
Ein ganz besonderes Gefühl
Mein erster Artikel. Das war ein ganz besonderes Gefühl, meinen Namen da in kursiver Schrift in der Zeitung abgedruckt zu lesen. Gefühlt hatte ich also bereits an meinem dritten Tag alles erreicht, was ich mir für das Praktikum vorgenommen hatte. Aber es kam noch so viel besser.
Nach und nach wurde ich immer sicherer im Umgang mit den Computerprogrammen. Auch die Namen meiner neuen Kollegen waren auf einmal gar kein Problem mehr. Das einzige Problem, was noch übrig blieb, war das sagenumwobene „Sommerloch“.
„Es sind nun mal Ferien. Da sind viele Leute nicht da. Es passiert einfach nicht so viel wie sonst“, ließ man mich wissen. Ich finde, so mau war’s dann aber gar nicht. Es galt eben noch mehr als sonst, Themen zu entdecken und kreativ zu werden.
Abenteuer an jeder Ecke
Somit fand ich mich zum Beispiel inmitten von süßen Alpakas wieder. Was man nicht so alles machen darf als Reporterin – ein absoluter Traumjob! Manchmal lief ich auch einfach nur durch die Halterner Innenstadt. Augen und Ohren offen und immer auf der Suche nach einem neuen Thema.

Man glaubt gar nicht, was man alles entdeckt, wenn man einfach mal ganz bewusst durch die Straßen läuft. Von Ladendiebstählen über Hirschkäfer bis hin zu riesigen Yucca-Palmen ist in Haltern echt alles zu finden.
Mein absolutes Highlight war ein Besuch bei einem Halterner Segelclub. Ehe ich mich versah, hatte ich eine Rettungsweste an und segelte auf den Halterner Stausee hinaus. Durch meine Haare wehte ein leichter Wind und die Sonne kitzelte mein Gesicht. Wow! Und so was soll Arbeit sein?
Schockierende Geschichten
Als wär das nicht schon mehr als genug gewesen, lernte ich noch so viele tolle und interessante Leute kennen. Ich schüttelte dem Bürgermeister die Hand, interviewte Halterner auf der Straße und hörte mir schockierende Geschichten von Verkäuferinnen und Verkäufern an.
Ich posierte vor einem demolierten Zigarettenautomaten, fütterte Lamas, sah einen riesigen Käfer und einen privaten botanischen Garten, erfragte die Bikinitrends, bereitete Sommerrezepte zu und schnitt Videos.

Das alles geschah in gerade einmal zwei Wochen. Verrückt, oder? So schnell ist mein Praktikum also schon wieder vorbei. Mit Stolz kann ich nun von mir behaupten, dass schon tausende Menschen meine Artikel gelesen haben.
Darüber hinaus habe ich echt viel gelernt. Egal, ob es jetzt ums Segeln, den Umgang mit Alpakas oder das Arbeiten am Computer geht – meinen Horizont habe ich auf jeden Fall um ein gewaltiges Stück erweitert.
Ich kann mir gut vorstellen, künftig im Journalismus zu arbeiten. Das Praktikum war auf jeden Fall eine tolle Gelegenheit, etwas Berufsluft zu schnuppern, bevor bald das Studium losgeht.
Weiter Teil des Teams
Im Oktober beginne ich ein medienwissenschaftliches Studium an der Uni Köln. Ich freue mich schon und bin sehr gespannt, wohin die Reise geht. Bis dahin unterstütze ich die Halterner Redaktion weiterhin als Freie Mitarbeiterin. Ich bin sehr froh, auf diese Weise ein Teil des tollen Teams zu bleiben.
In diesem Sinne: Ein dickes Dankeschön an das gesamte Team der Halterner Zeitung! Ohne euch wäre mein Praktikum nicht halb so cool gewesen. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit euch zu arbeiten und es war mir eine Freude euch kennenzulernen. Dankeschön!