Prozessbeginn Prozess: Um diese Euro-Summe ging es beim Banküberfall in Flaesheim

Am 10. Februar 2017 wurde die Volksbank-Filiale in Flaesheim – hier ein Archivfoto – überfallen. Möglicherweise war dieser Überfall aber fingiert.
Am 10. Februar 2017 wurde die Volksbank-Filiale in Flaesheim - hier ein Archivfoto - überfallen. Möglicherweise war dieser Überfall aber fingiert. © Jürgen Wolter (A)
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Das wird ein schwerer Gang: Am kommenden Dienstag (31. August) beginnt in Essen der Prozess um den angeblich fingierten Banküberfall auf die Volksbank-Filiale in Haltern-Flaesheim. Mitangeklagt ist der damalige Filialleiter, ein heute 58-Jähriger aus Marl. Wie es heißt, hat er die Vorwürfe bislang immer vehement bestritten. Doch es gibt einen Informanten.

Der Polizei wurde sofort ein Überfall gemeldet

Laut Anklage betrat am 10. Februar 2017 ein Mann die Volksbank-Filiale und verließ sie wieder mit insgesamt 242.560 Euro. Ein Überfall, so wurde der Polizei sofort gemeldet. Doch dann kamen Zweifel auf. Wie es heißt, hatte sich ein Mann telefonisch bei den Ermittlungsbehörden gemeldet und von einem fingierten Überfall gesprochen. Der Filialleiter, so dessen angebliche Information, soll eingeweiht gewesen sein.

Die Anklage lautet deshalb auch nicht auf Raub, sondern auf Untreue und Beihilfe zur Untreue. Insgesamt sind fünf Personen angeklagt, darunter auch der Mann, der alles geplant haben soll und derjenige, der die Bank damals angeblich betreten hat.

Leipziger soll auf dem Fahrrad geflüchtet sein

In der Anklageschrift wird der Vorfall wie folgt beschrieben: Der Filialleiter aus Marl habe zusammen mit einem 55-jährigen Halterner beschlossen, den Überfall auf die Bank zu fingieren. Der dritte Angeklagte, ein 59-Jähriger aus Leipzig, betrat am Tattag die Bank. Dort soll ihm der Filialleiter das Geld übergeben haben.

Anschließend soll der Leipziger auf einem Fahrrad geflüchtet sein. Der Bankangestellte habe laut Staatsanwaltschaft den Tatort gesichert. Die Beute sollte geteilt werden. Zwei weiteren Männern aus Oberhausen (49 und 56 Jahre alt) wird vorgeworfen, von dem Überfall gewusst und profitiert zu haben.

Informant wird nicht vor Gericht aussagen

Das Problem im Prozess: Dem Anrufer und Informanten ist vom NRW-Innenministerium absolute Anonymität zugesichert worden. Er wird im Prozess deshalb auch nicht als Zeuge auftreten. Alle Versuche der Verteidigung, ihn zu enttarnen, sind gescheitert.

Insgesamt hat das Essener Landgericht fünf Verhandlungstage bis zum 6. Oktober vorgesehen.

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