Meinung Stadt nimmt keine Rücksicht: Hört sich nicht gut an, ist aber legitim

Auf dem ehemaligen Spielplatz soll künftig ein Tiny-House stehen.
Auf dem ehemaligen Spielplatz soll künftig ein Tiny-House stehen. © Schrief
Lesezeit

Die Stadt verkauft mit Rückendeckung der Politik erstmals zwei kleine Grundstücke, mit denen sie ohnehin nicht viel anfangen kann. Sie eignen sich von der Größe her betrachtet perfekt für ein Wohnen im Miniformat. Für die Anwohner der 60er-Jahre-Siedlung wird das künftig ein ungewohnter Anblick sein.

Wie fügt sich eine neue, lässige Wohnform in ein akribisch gepflegtes Umfeld ein? In der ersten Empörung über den Verkauf klang nicht besonders viel Sympathie für neue Nachbarn und neue Lebensweise mit. Möglicherweise zeichnet sich ein Konflikt ab.

Das Bedürfnis nach einem eigenen Platz in Haltern – und sei er noch so klein – ist groß. So wundert es nicht, dass es durchaus eine Interessentenliste gibt und die Stadt sich Hoffnung auf einen Verkauf machen kann. Dass sie dabei keine Rücksicht auf die Hauseigentümer im Umfeld nimmt, hört sich nicht gut an, ist aber durchaus legitim. Es könne nicht sein, dass die Stadt nur eigene Grundstücke verkaufen dürfe, wenn die Anwohner ihr Einverständnis erteilen, sagt die Verwaltung. So viel Rücksicht nimmt tatsächlich nicht einmal ein guter Nachbar.

Ob der Standort angesichts der Abgeschiedenheit (ohne Auto geht hier nichts) gut gewählt ist, um einen Trend zu bedienen, mag dahingestellt sein. Richtig ist bei allem aber, dass es eine Zweckbestimmung gibt. Sonst wäre die Idee von Anfang an verspielt.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen