
Es ist ein Kompromiss, ja, aber kein schlechter. Ein Großteil des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Lavesum bleibt im Besitz des Bundes, ein kleinerer Teil wird an Privatpersonen verkauft. Das Geld aus diesen Verkäufen soll vollständig in Naturschutzmaßnahmen fließen.
Wie groß das Potenzial von solchen Flächen ist, kenne ich aus meiner Heimat. Denn dort wurde mit dem Munitionsdepot in Lünten etwas ganz ähnliches gemacht. Im Jahr 2008 wurde die militärische Einrichtung offiziell geschlossen, seitdem werden die 132 Hektar komplett der Natur überlassen.
Inzwischen hat sich der natürliche Sumpfwald erholt, in den leerstehenden Bunkern und Wachhäusern leben Eulen, Fledermäuse und Falter. Was für ein enormer Wert für den Arten- und Umweltschutz!
Jeder Hektar für den Naturschutz ist ein Gewinn
Und die Fläche in Lavesum ist mehr als zehn mal so groß. Man muss sich mal vorstellen, wie viele Tiere sich hier noch ansiedeln, wie viele Pflanzen und Bäume noch ungehindert wachsen und wie viele gefährdete Arten noch gedeihen könnten.
Auch wenn der Beschluss aus Berlin kein endgültiger Sieg für den Naturschutz ist, ist ein großer Schritt getan. Jeder Hektar Land, der dem Naturschutz gewidmet wird, ist ein Gewinn.
Bleibt zu hoffen, dass sich auch in Zukunft die wirtschaftlichen Interessen nicht durchsetzen können. Denn am Ende haben wir alle doch mehr von einer intakten Natur als von einem unternehmerischen Nutzen an dieser Stelle.