
Es gab kaum eine Partei, die im Wahlkampf nicht lauthals um die Stimmen der Radfahrer geworben hat. Man verspricht mehr Wege und immer wieder fällt dann der Satz: „So, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen.“ Ob solche Lippenbekenntnisse wirklich ernst gemeint sind, zeigt sich gerade in Haltern. Hier haben Politik und Verwaltung bald die Aufgabe, zu entscheiden, wie sich der Verkehr verändern wird.
Der Schüttenwall ist ein perfektes Beispiel dafür. Ein Vorschlag sieht breitere Radwege vor, aber dafür weniger Parkplätze, beim zweiten ist es genau umgekehrt – Parkplätze und schmaler Radweg. Will man das Leben der Radfahrer wirklich verbessern und in die Zukunft investieren, muss es die erste Option werden.
Natürlich verärgert man damit Autofahrer, aber Fahrrad-Politik ist eine Politik des Angebots. Man muss die Optionen erst schaffen, damit sie von der breiten Masse genutzt werden. Erst wenn es sichere Radwege durch Haltern gibt, werden viele Menschen, diese auch befahren.
Nicht zuletzt werden die Entscheidungen, die jetzt gefällt werden, das Stadtbild für viele Jahre und Jahrzehnte prägen. Diese Zukunft muss massiv vom ÖPNV und Fahrrad geprägt sein, wenn wir den Klimawandel abbremsen wollen. Ein Fokus auf Autofahrer ist also nicht nur kurzsichtig, sondern auch verantwortungslos.