Spenden sagen mehr als Worte. „Ihr seid nicht vergessen“ könnte die Botschaft für Kinder in der Ukraine lauten. Frauen in Haltern starten einen Aufruf.

Der Krieg in der Ukraine geht in den zweiten Winter und mit ihm dauert das Leiden der Bevölkerung an. Für Svitlana Pavlova, die in Mykolajiw geboren wurde und heute mit ihrer Familie in Flaesheim lebt und für Irina Korolkova, die ebenfalls aus Mykolajiw stammt und nach Deutschland geflüchtet ist, ist ein Verharren in Trauer und Tatenlosigkeit trotz der Tragödie keine Option.

Beide engagieren sich für ihr Heimatland und Menschen in Not. Dabei werden sie von der gebürtigen Russin Aleksandra Fell unterstützt, die heute ebenfalls in Flaesheim lebt. Über den Verein ViaCorda (www.viacorda.org) koordinieren die Frauen ihre Hilfe. Zuletzt brachte Svitlana Pavlova selbst dringend benötigte Hilfsgüter an vertrauenswürdige Kontakte in der Ukraine. Nun wollen die Frauen vor allem Kindern in der Ukraine eine Weihnachtsfreude machen und ihnen so vermitteln, dass sie nicht vergessen sind.

Geplant ist ein Hilfstransport für Menschen im umkämpften Cherson. Dafür werden ab sofort Spenden bei Familie Pavlov an der Widukindstraße 3 in Flaesheim entgegengenommen. Neben warmer Kinderkleidung und Spielzeug, beides in gutem, sauberem Zustand, stehen Süßigkeiten auf der „Wunschliste“ für den Transport in die Ukraine. Darüber hinaus sollen Hygieneartikel, beispielsweise Windeln oder Shampoo, sowie Tierfutter in die Ukraine gebracht werden.

Außer mit diesen Sachspenden kann man die Aktion mit einer finanziellen Zuwendung oder einem Gutschein aus einem Halterner Geschäft unterstützen, wo die Frauen dann geeignete Hilfsgüter auswählen können. Ein Gutschein könne auch per Post nach Flaesheim geschickt werden, wenn ältere Menschen den Weg nicht auf sich nehmen können, sagt Aleksandra Fell. Über den gemeinnützigen Verein ViaCorda können übrigens Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

Im Moment ist geplant, dass Svitlana Pavlova die Spenden aus Haltern gemeinsam mit einer Begleitung Ende Dezember auf den Weg bringt. „Vorher schaffen wir es nicht“, erklärt sie. Aber da in der Ukraine auch an Silvester kleine Geschenke ausgetauscht und „Opa Frost mit seiner Enkelin“ im Einsatz sei, kämen die Grüße aus Haltern trotzdem rechtzeitig an.

„Wir werden vermutlich zwei Tage unterwegs sein“, schätzt die Flaesheimerin, die über persönliche Kontakte in der Ukraine verfügt. Hinter der Landesgrenze sollen die Halterner Spenden an einen Freiwilligen übergeben werden, der den gefährlichen Weg auf sich nimmt und sie bis nach Cherson bringt. Wie schon bei der letzten Aktion sollen auch diesmal wieder Fotos von der Übergabe und bedachten Menschen in der Ukraine als Beleg gemacht werden.

Volontäre sind willkommen

Svitlana, Irina und Aleksandra sind nun gespannt auf das Echo, das ihr Aufruf hervorrufen wird. Wer die Aktion als Volontär tatkräftig unterstützen möchte, kann sich über das Kontaktformular von ViaCorda melden.