
Wenn es darum geht, den Klimaschutz zu beteuern, sind viele Politiker Weltklasse. Ihn dann aber wirklich umzusetzen, ist ungleich schwieriger. Dabei sind die Absichten oft im Kern gut. Ein schönes Beispiel dafür ist das neue Feuerwehrgerätehaus in Haltern Sythen.
Der Neubau wird massiv teurer als ursprünglich geplant. Das liegt an all den Herausforderungen, die momentan jedes Bauprojekt hat: Inflation, Materialmangel und Personalengpass. Die Forderung der Grünen nach mehr Klimaschutz beim Bauen würde aber bedeuten, noch mehr Geld auf den Tisch zu legen. Denn auch wenn es eine Fotovoltaikanlage geben soll, ein Leuchtturmprojekt für klimaneutrales Bauen ist das neue Gerätehaus nicht.
Die Unterstützung fürs Klima fängt dann schnell an zu bröckeln. Denn alle Parteien sind sich einig, dass es schnell Ersatz für die Feuerwehr braucht. Außerdem sollen die Kosten weiterhin zumutbar sein – ein Dilemma.
Es sind kleine Beispiele wie das Gerätehaus, an denen sich Verwaltung und Politik am Ende messen lassen müssen. Über allem hängt dabei die Frage: Wie viel ist uns der Klimaschutz am Ende im Alltag wirklich wert? Die Antwort darauf wird sich die Stadt Haltern bei jedem neuen Bauprojekt aufs Neue geben müssen.