
Update (16.10., 13.45 Uhr): Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (NRW) kann derzeit noch keine belastbaren Aussagen zu Alter oder Geschlecht des gestorbenen Tieres machen. „Der Kadaver ist von der Autobahnmeisterei ins LWL-Museum für Naturkunde in Münster gebracht worden und wird dort genau untersucht und vermessen“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. Selbst dass es sich bei dem betroffenen Tier wirklich um einen Wolf handele, sei rund 14 Stunden nach dem tödlichen Unfall noch nicht hundertprozentig geklärt. Schließlich gebe es auch sehr ähnlich aussehende Hunderassen. Wenn die Untersuchungen in Münster im Laufe der Woche abgeschlossen sind, soll der Leichnam an das LANUV überführt und dort eingefroren werden. Dann können die Biologen dort im wahrscheinlichen Fall, dass es sich um einen Wolf handelt, genau untersuchen, zu welchem Rudel das Tier gehörte und ob mögliche Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen bekannten Wölfen festzustellen sind. „Das ist für uns natürlich interessant, bedeutet aber einen langwierigen Prozess“, verdeutlicht die Sprecherin.
So haben wir zunächst berichtet: Am späten Dienstagabend, 15. Oktober, ist es auf der A1 zu einem Unfall gekommen, bei dem ein Wolf verendet ist. Wie die Polizei Münster mitteilt, hat sich der Vorfall gegen 23.11 Uhr kurz hinter dem Kreuz Münster Süd ereignet.
Nach ersten Erkenntnissen habe das Tier die Fahrbahn gekreuzt, wobei es von einem Auto erfasst wurde. Das verletzte den Wolf tödlich. Der 46-jährige Autofahrer aus Grasberg nahe Bremen wurde bei dem Unfall nicht verletzt.
In Rücksprache mit dem Landesamt für Natur, Umweltschutz und Versorgung (Lanuv) wurde der tote Wolf von der Autobahnmeisterei Münster von der Unfallstelle abgeholt.
Wölfe kehren zurück
Anfang des Jahres wurden im südlichen Münsterland immer wieder Wölfe gesichtet. Für Klaus Dahms, dem Wolfberater der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Coesfeld, ist das aber nicht verwunderlich: „Im Kreis haben wir bislang immer einzelne Wölfe gehabt. Es gibt keine Anzeichen für ein Rudel, da sonst mehr gerissene Tiere gefunden werden müssten“, erklärte er im Februar gegenüber dieser Redaktion.
Dennoch: Bei Wölfen handelt es sich um wilde Tiere, denen man mit Vorsicht begegnen muss. Da einige Hunderassen ihren Verwandten zum Verwechseln ähnlich sehen, erkennen einige Menschen manchmal gar nicht, wer ihnen da gegenüber steht. In der Regel meiden Wölfe den Menschen, so gut es geht.