
Eine Möglichkeit, die riesigen Aktenberge im Hertener Ausländeramt kleiner werden zu lassen, ist die Einbürgerung gut integrierter Menschen, die schon lange in Herten wohnen. Wie die Stadt Herten auf Anfrage mitteilt, hat sie in 270 Fällen Einbürgerungsurkunden und deutsche Pässe an Bürger mit Migrationshintergrund ausgegeben; Kinder sind in der Zahl inbegriffen.
Wenn von „Ausländern“ in Herten die Rede ist, denken die meisten wohl an den türkisch-arabischen Kulturkreis, doch auch Schweden, Spanier und Italiener haben sich im Jahr 2024 bei der Stadt gemeldet, weil sie Deutsche werden wollen – und die auch Deutsche geworden sind. Für die meisten von ihnen gilt: Sie haben nun zwei Staatsangehörigkeiten: den sogenannten „Doppelpass“.
Viele Syrer und Türken, aber auch Schweden und Schweizer
Dass der Gedanke an den türkisch-arabischen Kulturkreis trotzdem nicht falsch ist, zeigen die Zahlen der Ausländerbehörde. Denn fast jeder zweite neu eingebürgerte Hertener (131) war ursprünglich ein syrischer Flüchtling, der allerdings lange vor dem Sturz des Diktators Assad nach Herten kam.
Die zweitgrößte Gruppe stammt aus der Türkei (35), gefolgt von mehreren Ursprungsländern aus Europa, Afrika, Asien und Amerika; in der Liste tauchen auch untypische Länder für Auswanderer auf, wie die Schweiz, Litauen oder Schweden.
Alle neu eingebürgerten Hertener haben deutsche Sprachkenntnisse nachgewiesen, sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekannt und verdienen ihren Lebensunterhalt eigenständig.