
Eine meterhohe Rauchsäule, die auch über die Stadtgrenzen hinaus zu sehen war, machte den Großbrand im Industriegebiet in Herten-Süd sichtbar. Flammen schlugen am 1. März 2020 aus mehreren Baustofflagern.
Riesige Hallen brannten nieder. Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Recklinghausen und den Nachbarstädten löschten das Feuer. Es dauerte vier Tage, bis die letzten Glutnester erloschen sind.
Wiederaufbau am Logistik-Standort der Hagebau West in Herten beginnt
Mehrere Monate waren Arbeiter mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Materialien waren miteinander verschmolzen, mussten weggeräumt und aufwendig voneinander getrennt werden.
Nun beginnt der Wiederaufbau von drei Hallen am Hagebau-Logistik-Standort in Herten-Süd. Am Montag (26. April), gab es den symbolischen ersten Spatenstich.
11 Millionen Euro investiert die Hagebau in den Neubau.
Am Standort Herten werden unter anderem Fliesen, Gartenmöbel, Grills und Holz
Die drei neuen Lagerhallen erstrecken sich über eine Fläche von rund 13.500 Quadratmetern. Die Fläche hat sich vergrößert, zudem gibt es jetzt drei Brandabschnitte.
In den Hallen werden unter anderem Baustoffe sowie Fliesen, Gartenmöbel, Grills sowie Holz gelagert.
Mitarbeiter erinnern sich an den Großbrand und die Zeit danach
Die rund 30 Mitarbeitenden an dem Standort sind froh, dass es nun endlich angeht. Mario Heinze und Thomas Raschke, die vorübergehend die Leitung des Standortes Herten innehatten, erinnern sich noch genau daran, wie sich die Zeit für sie angefühlt hat. „Ich traf so gegen 11 Uhr ein“, berichtet Mario Heinze. Zu diesem Zeitpunkt brannten die Hallen bereits in voller Ausdehnung.
Nachtwachen geschoben, um Glutnester in Herten aufzuspüren
„Wir waren uns über das Ausmaß erst gar nicht im Klaren. Wir haben erst nach und nach begriffen, was für ein Schaden das Feuer angerichtet hat“, berichtet er. Er hat auch Nachtwachen geschoben, da immer wieder Glutnester unter den Trümmern der eingefallenen Hallen aufglimmten.
„Es war eine schwere Zeit, wir mussten ständig unsere Arbeit umstrukturieren“, sagt er und ist, wie seine Kollegen froh, dass nun „die Wende“ kommt, man sieht, dass es voran geht. „Dass es nun losgeht, macht uns echt Mut“, pflichtet ihm Thomas Raschke bei.
Mitte Mai soll die Lagerhalle in Herten-Süd in die Höhe gebaut werden
Die Firma Brüninghoff aus Heiden kümmert sich als Generalunternehmer um den Neubau. Dafür beginnen zunächst die Erdarbeiten. Es werden Leerrohre für die Elektrik verlegt. Dann werden die Fundamente gegossen.
Etwa Mitte Mai soll damit begonnen werden, die dreischiffige Lagerhalle zu errichten. Dann folgen noch Dach- und Wandverkleidung sowie Elektroarbeiten, denn auf dem Dach soll auch eine Photovoltaik-Anlage installiert werden, die Strom für etwa zehn Ladestationen für Elektro-Gabelstapler liefern soll. 30 Geräte sind davon derzeit bei Hagebau in Herten unterwegs.
Alle Mitarbeitenden konnten bei Hagebau nach dem Brand gehalten werden
Geplant haben den Neubau die Mitarbeitenden der Scheffler Helbich Architekten aus Dortmund, von denen Geschäftsführer Christoph Helbich und Dipl. Bauingenieur Jens Beele zum Spaten beim symbolischen Spatenstich griffen.
Froh, dass es an diesem Standort wieder weitergeht, ist auch Hagebau-Geschäftsführer und Bauherr Gerritt Höppner-Tietz. Alle Mitarbeitenden konnten an dem Standort gehalten werden, es musste niemand in Kurzarbeit geschickt werden.
Mittlerweile arbeite der Standort wieder mit 70 Prozent Auslastung. Das Ziel ist die Fertigstellung im Oktober/November. Dann kann die Auslastung wieder auf 100 Prozent hochgefahren werden. „Wir sind frohen Mutes, im Herbst wieder voll durchstarten zu können“, sagt Höppner-Tietz.
„Wir sind froh, dass Hagebau den Standort erneuert und erweitert“, sagt Hertens Wirtschaftsförderer Michael Blume.