
„Ich finde es gut hier“, erzählt Alexandros aus dem Kindergarten „Grünland“. Der Sechsjährige ist mit seiner Kita-Gruppe heute zu Gast auf einem kleinen Gelände neben der Erlöserkirche. Seit März haben die Kinder hier mit viel Arbeit Beete angelegt, in denen viel Gemüse wächst: Rote Bete, Gelbe Bete, Mangold, Zwiebeln, Mais – und das ist lange nicht alles.
Mindestens einmal in der Woche kommen die Kinder und haben schon viel über den Anbau von Gemüse gelernt. „Das Gießen gefällt mir am besten“, sagt Alexandros. Der Sechsjährige freut sich vor allem darauf, wenn die Gurken geerntet werden.
„Zuerst mussten wir das Feld vorbereiten“, erzählt Natalie Blendorf, die den Kindergarten „Grünland“ zusammen mit Marion Markison leitet. „Es musste alles umgepflügt werden, wir haben auch gelernt, welche Werkzeuge man braucht.“ Und dann wurde gesät. Das Gemüse wird auch geerntet und im Kindergarten zubereitet.
„Wir waren sofort begeistert von der Idee“, sagt Natalie Blendorf. „Es ist so wichtig, dass die Kinder wissen, dass Gemüse nicht bei Aldi im Regal wächst. Das wissen nämlich nicht alle.“ Und auch die Kleinen seien begeistert. „Sie sind immer wieder fasziniert, wenn sie sehen, dass wieder etwas gewachsen ist.“
Angeleitet wird die Kooperation von der „GemüseAckerdemie“, einem Programm des Vereins Ackerdemie. Der hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung der Natur und die Wertschätzung für Lebensmittel voranzutreiben.
Wiese soll Ort der Begegnung werden
Kooperationspartner des Kindergartens „Grünland“ ist die evangelische Christus-Kirchengemeinde, die die Wiese neben der Erlöserkirche zur Verfügung stellt. „Früher war das die Gemeindefest-Wiese“, sagt Pfarrer Andreas Wilkens. Aber viele Gemeindemitglieder sind alt, es muss sich etwas bewegen. Und genau das schwebt Andreas Wilkens vor: „Das hier soll ein Ort der Begegnung werden, ein Ort der Zukunft“, sagt er mit Blick auf die Wiese neben der Erlöserkirche. Und der erste Schritt ist mit dem Anlegen der Beete durch die Kinder bereits getan. Finanziert wird das Projekt mit Spenden der Sparkasse Vest Recklinghausen, aus dem Innovationsfonds des Kirchenkreises Recklinghausen und aus der Gemeinde selbst.
Gartenhäuschen soll auch noch errichtet werden
Weitere Schritte sollen noch folgen: So sollen die Eltern der Kinder noch mehr eingebunden werden. Zum Beispiel als „Ackerbuddies“, Ehrenamtliche, die helfen, die Beete zu pflegen, zum Beispiel auch in Ferienzeiten. Pfarrer Andreas Wilkens nächstes Vorhaben ist es, auf der Wiese ein Gartenhäuschen inklusive einer Feuerstelle zu errichten, auch dabei sei Hilfe notwendig. „Dann könnte man sich hier gut treffen.“ Im Herbst könnte man neben der Erlöserkiche dann das eine oder andere Essen mit den Kindern zubereiten. Auch Solar- und Windenergie spielen eine Rolle bei den Überlegungen. „Wir begreifen diese Projekte als ein Versuchsfeld, wie wir verantwortungsvoll und nachhaltig unsere Welt in Zukunft gestalten können“, sagt Andreas Wilkens.
Für alle Projekte ist die ev. Christus-Kirchengemeinde auf Spenden angewiesen. Das ist die Bankverbindung: KD-Bank eG, IBAN DE53 3506 0190 2001 2650 27, BIC GENODED1DKD, Verwendungszweck: 46685-221001-Gemüseakademie.