Explosion am Ostring Drogenküche bestätigt – Hertenerin (35) festgenommen

Einsatzkräfte der Feuerwehr vor der Garage, in der zahlreiche Gasflaschen und Chemikalienkanister lagern.
Einsatzkräfte der Feuerwehr vor der Garage, in der zahlreiche Gasflaschen und Chemikalienkanister lagern. © Frank Bergmannshoff
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Nach der Explosion am Dienstag in einem Gebäude in einem Hinterhof am Ostring geht der Einsatz weiter. Den dritten Tag in Folge sind schon seit dem Morgen die Feuerwehr – diesmal die ehrenamtlichen Löschzüge Westerholt und Scherlebeck – sowie die Polizei wieder vor Ort. „Aufgrund der Vielzahl an unbekannten Stoffen gehen die Ermittlungen der polizeilichen Fachkräfte am Brandort weiter“, erklärt Polizei-Sprecherin Corinna Kutschke. Es zeichne sich bereits ab, dass die Arbeiten am Freitag weitergehen. Die entnommenen Proben der sichergestellten Stoffe würden analysiert und müssten dann ordnungsgemäß entsorgt werden. Auch das Landeskriminalamt ist eingebunden.

Rohstoffe dienen der Amphetamin-Produktion

Schon am Mittwochmittag berichtete unsere Zeitung, dass sich in dem Gebäude allem Anschein nach ein Drogenlabor befunden hat. Dies bestätigt die Polizei jetzt. Corinna Kutschke: „Nach ersten Einschätzungen dienten die aufgefundenen Rohstoffe der Produktion einer größeren Menge Amphetamin.“ Für die Herstellung zum Beispiel von Methamphetamin („Crystal Meth“) werden verschiedenste Chemikalien benötigt, außerdem große Menge Propangas für das „Kochen“.

Bereits am Mittwoch hatten die Brandermittler der Kripo herausgefunden, dass eine explodierte Propangas-Flasche zu dem Brand geführt hatte. Dadurch die Explosion war das Drogenlabor überhaupt erst aufgeflogen. In dem Gebäude lagerten zahlreiche Propangas-Flaschen.

35-jährige Hertenerin sitzt in U-Haft

Des Weiteren erließ das Amtsgericht Recklinghausen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum einen Untersuchungshaftbefehl gegen eine 35-jährige Hertenerin. Die Frau wurde bereits am Dienstag vorläufig festgenommen, als die Polizei eine nicht geringe Menge Drogen und weitere Utensilien zur Anzucht von Cannabispflanzen bei ihr auffand. Im Zuge der laufenden Ermittlungen erhärtete sich dann der Verdacht der Beihilfe zur Herstellung von und des Handels mit Drogen in nicht geringen Mengen. Der U-Haftbefehl wurde sofort vollstreckt, die Frau sitzt jetzt im Gefängnis. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Unklar ist laut Polizei, welches Produktions- und Vertriebsnetzwerk womöglich hinter der Drogenküche am Ostring steht. Auch zu den Personen, die angeblich kurz nach der Explosion von dem Gelände geflüchtet sein sollen, gibt es keine näheren Hinweise. Falls Zeugen am Dienstagvormittag etwas Entsprechendes beobachtet haben, ist die Polizei für Hinweise dankbar.

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