
Immer wieder, wenn nachts hellroter Feuerschein am Himmel zu sehen ist – und das oft viele Kilometer weit – sind Anwohner in Herten und Umgebung irritiert oder besorgt. Oder aber sie fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört. Entsprechende Schilderungen erreichen aktuell unsere Redaktion. Mitunter gehen sogar bei der Feuerwehr Notrufe ein, weil Bürger einen Großbrand fürchten.
Doch die Ursache ist in aller Regel harmlos. Ausgangspunkt des Feuerscheins ist die Raffinerie des Unternehmens BP/Ruhr Oel in Gelsenkirchen-Scholven – und dort sind es die Fackeln, über die überschüssiges Gas verbrannt wird.
Störfall oder planmäßige Revision
Dafür gibt es zwei Ursachen: Entweder ist es zu einem Störfall gekommen, bei dem unplanmäßig Anlagen außer Betrieb gehen. Der Regelfall ist jedoch die jährliche Revision. Jeweils zum Beginn, also beim Herunterfahren der Anlagen, als auch beim Wiederanfahren entstehen überschüssige Gase, die über die Fackeln kontrolliert verbrannt werden. Diese Prozesse ziehen sich gewöhnlich über mehrere Tage hin und sind je nach Windstärke und Wolkenbildung mit Lärm und teils spektakulärem Feuerschein am Himmel verbunden.
BP: Keine Gesundheitsgefahr
Das ist auch aktuell der Fall. Die Großrevision hat Anfang August begonnen und endet in diesen Tagen. Für eine „saubere“ Verbrennung der Gase wird Wasserdampf hinzugefügt, was zu dem erwähnten Rauschen führt. Geruchsbelästigungen sind ebenfalls möglich. Laut BP besteht jedoch keinerlei Gesundheitsgefahr für die Anwohner. Die anfallenden Gase würden zu mehr als 99 Prozent verbrannt und würden somit nicht in die Umgebungsluft gelangen.
Die letzten größeren Störfälle, die zu Fackel-Aktivitäten führten, ereigneten sich in den Jahren 2020, 2019, 2016 und 2013.