Herne, Recklinghausen und Herten an einem Tisch Gemeinsames grünes Gewerbegebiet ist geplant

Dr. Frank Dudda (Oberbürgermeister der Stadt Herne, 2.v.l.), Christoph Tesche (Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, 2.v.r.) und Matthias Müller (Bürgermeister der Stadt Herten, 4.v.l.) unterzeichneten eine Absichtserklärung für den Green Hub Emscher. Auch Michael Kalthoff (Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH, l.), Mirko Strauss (Geschäftsführer der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH) und Markus Gerber (Referatsleitung Staatliche Regionalplanung des RVR, r.).
Drei Städte an einem Tisch: Dr. Frank Dudda (Oberbürgermeister der Stadt Herne, 2.v.l.), Christoph Tesche (Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, 2.v.r.) und Matthias Müller (Bürgermeister der Stadt Herten, 4.v.l.) unterzeichneten eine Absichtserklärung für den Green Hub Emscher. Auch Michael Kalthoff (Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH, l.), Mirko Strauss (Geschäftsführer der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH, stehend) und Markus Gerber (Referatsleitung Staatliche Regionalplanung des RVR) setzten ihre Unterschrift unter den Letter of Intent. © Stadt Herten / Marco Baron
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Die Städte Recklinghausen, Herten und Herne haben sich zusammen mit der RAG Montan Immobilien (RAG MI), der Wanne-Herner Eisenbahn (WHE) und Hafen sowie dem Regionalverband Ruhr auf die Entwicklung des „Green Hub Emscher“ verständigt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die ehemalige Kohlelagerfläche Kohlkamp in ein nachhaltiges Industrie- und Gewerbegebiet zu verwandeln.

Die Beteiligten unterzeichneten nun einen Letter of Intent. Die Absichtserklärung beinhaltet, ab 2028 auf der südwestlich von Recklinghausen gelegenen Fläche ein Gewerbe- und Industriezentrum zu errichten. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Einrichtung eines Container-Terminals für den kombinierten Güterverkehr, das von der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen betrieben werden soll. Etwa sieben Hektar sind für treibhausgasreduzierte Produktion und Logistik vorgesehen.

„Grundlage für zukunftsfähige Arbeitsplätze“

Matthias Müller, der Bürgermeister von Herten, betonte bei der Unterzeichnung im Anwendungszentrum H2Herten die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit: „Die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarstädten zeigt, wie interkommunale Projekte Innovation und Nachhaltigkeit verbinden können.“ Für Michael Kalthoff, Geschäftsführer der RAG Montan Immobilien, steht fest: „Mit dem geplanten Containerterminal als Herzstück schaffen wir die Grundlage für zukunftsfähige Arbeitsplätze und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der umweltpolitischen Ziele der Region.“

Luftaufnahme des geplanten Gewerbegebiets.
Auf der grün eingerahmten ehemaligen Kohlelagerfläche in Recklinghausen soll eine neue Industrie- und Gewerbefläche entstehen. Die roten Linien markieren die Stadtgrenzen zu Herten und Herne, die Pfeile die derzeit avisierten Zufahrten. Auf Hertener Gebiet liegt die Zufahrt über die Cranger Straße. Stadtbaurätin Janine Feldmann erklärte unserer Redaktion, dass die Erschließung knifflig, aber machbar sei, ohne dass der Radverkehr eingeschränkt und die Lkw-Belastung zu hoch werde.© RVR/Montage: Wiethaup

Die Kooperationsfläche befindet sich im vollständigen Eigentum der RAG Montan Immobilien, die für deren Entwicklung und Vermarktung verantwortlich zeichnet. Dies geschieht in enger Abstimmung mit der Stadt Recklinghausen. Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche hebt die Bedeutung effizienter Zusammenarbeit hervor: „Eine effiziente Kooperation aller Beteiligten ist der Schlüssel dazu, dass wir die erforderlichen Planungs- und Genehmigungsverfahren auch zügig abschließen können.“

Auch die Städte Herne und Herten stellen ihre fachliche Unterstützung im Planungsprozess zur Verfügung und bemühen sich um Akzeptanz in der jeweiligen Stadtgesellschaft. Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister von Herne, erklärte: „Wir entwickeln das Ruhrgebiet gemeinsam zur grünsten Industrieregion der Welt. Das ‚Green Hub Emscher‘ passt mit dem Ziel effizienter und umweltbewusster Logistik genau in unsere Strategie.“

Entwicklung ohne Fördermittel

Der Regionalverband Ruhr (RVR) begleitet das Projekt durch die Koordination der raumordnerischen Anforderungen und die Integration in das Regionale Radwegenetz. „Auf einer vorher intensiv genutzten Fläche schaffen wir jetzt städteübergreifend mehr Raum für Gewerbe und Industrie, ohne in die grüne Landschaft eingreifen zu müssen“, so RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin. „Das Ruhrgebiet braucht mehr Platz für Wirtschaftswachstum.“

Die Entwicklungsarbeiten sollen durch die RAG MI eigenwirtschaftlich, ohne den Einsatz von Fördermitteln, realisiert werden. Fördermittel werden jedoch für die äußere Erschließung und die Implementierung des Container-Terminals durch die WHE in Betracht gezogen. „Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung unserer Klimaziele. Ein Zug ersetzt auf durchschnittlich 1000 km bis zu 50 Lkw-Einzelfahrten auf den Autobahnen und produziert dabei bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgasen“, so Mirko Strauss, Geschäftsführer der WHE. „Der Standort Green Hub Emscher erfüllt die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein Container-Terminal und passt ideal in die Zielvorstellung zur nachhaltigen und klimafreundlichen Entwicklung dieser Fläche.“

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