Auto fahren bei heißen Temperaturen Die Station Herten des TÜV Nord gibt Autofahrern Tipps

Eine Frau isst im Auto ein Eis am Stiehl und lehnt sich aus dem Fenster.
Darf man hinter dem Steuer Eis essen? Diese und weitere Fragen beantwortet Christoph Boermann, Leiter der TÜV NORD Station Herten (Symbolbild). © Getty Images
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Bei Hitze Auto zu fahren, ist nicht immer ohne. Deswegen gibt Christoph Boermann, Leiter der TÜV NORD Station Herten, Empfehlungen für Autofahrer im Sommer.

Darf man mit Flipflops hinters Steuer? „Zwar gibt es keine genauen Vorschriften, sinnvoll und sicher ist die luftige Schuhwahl jedoch nicht“, sagt Boermann. Die Schuhe könnten sich im Pedalbereich verfangen und die Gefahr von der Bremse abzurutschen steige.

Bei einem Unfall könnte die Versicherung es als „grobe Fahrlässigkeit“ werten und zahle dann nicht. „Für alle beruflichen Fahrten dürfen unter keinen Umständen die Zehentrenner bei der Fahrt getragen werden, da die Unfallverhütungsvorschriften geschlossenes Schuhwerk voraussetzen“, erkärt Boermann.

Auch während der Fahrt Eiscreme zu schlecken, sei nicht ungefährlich. „Der Verzehr von Speisen oder nicht-alkoholischen Getränken am Steuer ist nicht verboten. Dennoch sind Fahrerinnen und Fahrer gemäß Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) stets zur Vorsicht und Rücksichtnahme aufgefordert“, so der Stationsleiter.

Ein schmelzendes Eis könne bei der Fahrt ablenken und bei einem Unfall als Teilschuld gewertet werden. Christoph Boermann rät: „Am besten legt man Ess- und Trinkpausen ein, besonders auf langen Strecken. So genießt sich ein Eis auch viel mehr.“

Kühlwasser im Blick haben

Im Sommer steigt die Gefahr, dass der Motor überhitzt. Gründe dafür könnten zu wenig Kühlflüssigkeit, fehlender Fahrtwind durch Stau oder stockenden Verkehr oder übermäßige Belastung zum Beispiel durch Urlaubsgepäck oder das Befahren von Passstraßen sein. „Ein regelmäßiger Blick auf die Kühlwassertemperaturanzeige ist entscheidend. Wandert der Zeiger in den roten Bereich, muss gehandelt werden“, so Boermann.

Bevor man das Kühlmittel überprüft, sollte man 15 Minuten warten. Boermann erklärt: „Die Abkühlung mit einer kalten Dusche zu beschleunigen, ist dabei keine gute Idee. Ein großer Temperaturunterschied kann zu Rissen im Motorblock führen. Außerdem sollte man niemals kaltes Kühlmittel in einen heißen Motor füllen.“

Auch von Winterreifen im Sommer rät er ab, auch wenn es erlaubt sei. Sie könnten Probleme bei der Bodenhaftung verursachen und den Bremsweg verlängern. Außerdem verbrauche man mehr Sprit und sie würden schneller verschleißen.

Und was ist mit Volltanken im Sommer? „Um Schäden durch austretenden Kraftstoff für die Umwelt sowie Lack- und Unterbodenschäden zu vermeiden, sollte man nicht vollständig auffüllen, wenn das Fahrzeug anschließend geparkt wird“, meint Boermann.

Zum Schluss noch Tipps für E-Autos. Die „Stromer“ würden Schatten bevorzugen. „Auch sollte der Akku bei sommerlichen Temperaturen besonders gepflegt werden“, sagt der Experte. Zum Beispiel durch langsam Aufladen (nie ganz auf 100 Prozent), kein komplettes Leerfahren der Batterie, häufigere Ladestopps und einen sparsamen Fahrstil.

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