
Als filmreif kann das bezeichnet werden, was sich am Rande einer Polizeikontrolle in der Hertener Nachbarstadt Gelsenkirchen entwickelt hat: Ein 43-jähriger Autofahrer steht seit Samstag (21. Juni) im Fokus polizeilicher Ermittlungen – nach einer bemerkenswerten Fluchtaktion in Schalke-Nord.
Wie die Polizei berichtet, wurden Beamte zufällig auf das Fahrzeug des Mannes aufmerksam, als sie an der Hülsmannstraße ein anderes Auto kontrollierten. Der 43-Jährige hatte sein Fahrzeug vor dem Streifenwagen abgestellt, da die Straße an dieser Stelle schmal ist und er kein Vorkommenkommen sah, und versuchte zu Fuß zu entkommen. Jedoch endete seine Flucht rasch in einem naheliegenden Hinterhof, als die Beamten ihn beim Überklettern eines Zauns ergriffen.
Die anschließende Fahrzeugkontrolle ergab, dass die Kennzeichen manipuliert und an diesem Siegel eines anderen Pkw mit Klebestreifen befestigt worden waren. Auch konnte der 43-Jährige, der nicht der Eigentümer des Fahrzeugs ist, keine gültige Fahrerlaubnis vorweisen. Im Fahrzeug fanden die Polizisten zwei hochwertige Pedelecs, die möglicherweise gestohlen waren.
Zusätzlich ergaben sich Hinweise auf Alkohol- und Drogenkonsum. Ein freiwilliger Atemalkoholtest verlief positiv, sodass dem Mann auf der Wache zwei Blutproben zur weiteren Untersuchung entnommen wurden. Da er keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde er vorläufig festgenommen und in Polizeigewahrsam gebracht.
Das sichergestellte Auto wurde abgeschleppt und die Fahrräder sichergestellt. Gegen den Mann laufen nun mehrere Strafverfahren, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichenmissbrauchs und des Verdachts des Fahrraddiebstahls.