Ukrainische Trabrennfahrerin Hertens Bürgertraber blicken nach Kiew: Schicksal von Olga Bondar macht betroffen

Olga Bondar fährt hier mit „Sir Herten“ (Nr. 8) in Gelsenkirchen den Sieg ein.
Olga Bondar fährt hier mit „Sir Herten“ (Nr. 8) in Gelsenkirchen den Sieg ein. © privat
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Seit mehr als zwei Wochen tobt der Krieg in der Ukraine. Stark umkämpft ist dabei vor allem die Hauptstadt. Wer persönliche Beziehungen zu den Menschen in Kiew pflegt, dessen Betroffenheit ist in diesen Tagen besonders groß.

Das erleben aktuell die Mitglieder des Hertener Bürgertraber-Vereins. Seit Juli 2013 gehört die ukrainische Rennfahrerin Olga Bondar praktisch zur Familie. Da steuerte sie im Gelsentrab Park den Bürgertraber „Sir Herten“ im Rahmen der Amateur-Europameisterschaft der Frauen dank einer taktischen Glanzleistung zum Sieg.

Pfleger und Rennfahrer harren Tag und Nacht bei den Pferden aus

Inzwischen ist Olga Bondar ins Profilager gewechselt und bekleidet beim „Kyiv Hippodrome“ den Posten der Vize-Direktorin.

Von dort berichtet sie von schlimmen Zuständen, die die Hertener Bürgertraber betroffen machen und die sie nach eigener Aussage kaum aushalten können.

Der Betrieb auf der Rennbahn in der Hauptstadt ist mit Beginn des Krieges eingestellt worden.

Olga Bondar ist eine ukrainische Trabrennfahrerin und pflegt enge Kontakte zum Bürgertraberverein in Herten.
Olga Bondar ist eine ukrainische Trabrennfahrerin und pflegt enge Kontakte zum Bürgertraberverein in Herten. © privat

Die Pfleger und Rennfahrer harren Tag und Nacht bei den Pferden aus: „Die Präsenz der Pferde tut uns gut. Wir werden sie nicht im Stich lassen“, betont Olga Bondar. Kiew zu verlassen, ist ohnehin keine Option für die Trabrennfahrerin. Ihre alte Mutter braucht ihre Unterstützung.

Im Moment befinden sich laut Angaben der Ukrainerin rund 100 Traber und 200 Freizeitpferde in den Stallungen an der Rennbahn am südwestlichen Rande von Kiew.

Kaum Pferdefutter, kein Stroh

Einer der dortigen Trainer, Viktor Bukreyev, erklärt, dass es bereits an Pferdefutter mangelt. Stroh gäbe es überhaupt nicht mehr.

Daher hat der Rennverein Gelsenkirchen eine Hilfsaktion gestartet. Als Losung gibt der Gelsentrab-Präsident Uwe Küster aus: „Lasst uns zusammen mehr machen, als nur ein Gebäude farbig anzuleuchten oder eine Flagge ins Profilbild zu setzen.“ Alexa Brachmann vom Bürgertraber-Vorstand kündigt an: „Wir klinken uns in diese Aktion ein. Was Uwe Küster anleiert, hat in der Regel Hand und Fuß.“

Unterstützung für die Stadtbibliothek

Fröhlichere Nachrichten gibt es von der Hertener Stadtbibliothek und deren Förderverein. Der Bürgertraber-Verein hatte kürzlich eine Spende für fünf Bobby Cars überwiesen.

Der Hintergrund: Stadtbibliothek und Förderverein planen ein monatliches „Autokino“ für Kinder mit einer ganz besonderen Attraktion: Die kleinen Besucherinnen und Besucher nehmen Platz auf bunten Bobby Cars.

„Die jeweiligen pfiffigen Ideen von Ruth Heine und ihrem Team unterstützen wir immer wieder gerne“, so Vorsitzender Winfried Kunert.

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