Über Besuch aus Düsseldorf freuten sich Vertreter aus Politik und Verwaltung: NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach nahm an einem Stadtrundgang durch Herten teil – und hatte „Geld im Gepäck“.
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Premiere für den Bürgermeister: Matthias Müller hat am Dienstag, 6. Juli, im Hertener Glashaus die ersten beiden Förderbescheide unterschrieben und in Empfang genommen. Persönlich ausgehändigt wurden ihm die Dokumente von Landesbauministerin Ina Scharrenbach, die Müller und den anwesenden Gästen aus Politik und Verwaltung bestens aufgelegt auch noch deren Inhalt vortrug. Insgesamt 2,2 Millionen Euro gibt es für zwei Hertener Städtebauprojekte.
„Ein schönes Signal in die Zukunft“
Die kleinere Summe von 533.000 Euro fließt in das Stadtumbaugebiet Hassel, Westerholt und Bertlich, die zweite Förderung in Höhe von 1,69 Millionen Euro kommt dem Projekt „Neustart Innenstadt“ zugute (Details zu den geförderten Maßnahmen: siehe unten). Mit diesen Förderbescheiden bekämen die vielen Ideen in Herten einen neuen Anstoß, freute sich Matthias Müller. „Sie sind ein schönes Signal in die Zukunft.“ Landrat Bodo Klimpel ergänzte: „Hier im Hertener Rathaus gibt es tolle Ideen. Das Problem ist, dass wir dafür Geld brauchen.“ Daher sei es klasse, dass es Partner gebe, die die Stadt hier unterstützten. Die Fördermittel kommen vom Land und vom Bund.
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Ministerin Ina Scharrenbach bringt Fördergelder aus Düsseldorf
Welche Ideen es im Hertener Rathaus gibt, verdeutlichte Stadtbaurätin Janine Feldmann zunächst in einer kurzen Präsentation, die von den Maßnahmen im Rahmen des „Neustarts Innenstadt“ über die Zukunft des Glashauses und den S-Bahn-Haltepunkt bis zum Sofortprogramm gegen den Leerstand und dem neuen Herten-Forum reichte. Feldmann schwärmte auch vom Schlosspark, der sei „ein Pfund in Herten“. Sie verglich den Grünzug augenzwinkernd mit dem Central Park in New York – und damit hatte der Schlosspark während der Veranstaltung auch gleich seinen Spitznamen weg.
Im Anschluss an die Präsentation machte sich Ina Scharrenbach selbst ein Bild von der Hertener City. Der Weg führte vom Glashaus über die Jakobstraße, die Kranzplatte und entlang der Ewaldstraße zum Place d’Arras, dann zum Marktplatz und über Antoniusplatz und Antoniusgasse zurück zum Glashaus. Der Rückzug des Einzelhandels und eine neue Nutzung ehemals gewerblicher Immobilien sind auch in Herten sichtbar – ein Wandel, dem sich die Städte in Zukunft noch stärker werden stellen müssen, so die Ministerin am Rande des Rundgangs. „Definitiv. Doch der Handel gehört immer dazu“, sagte Scharrenbach. Ein Patentrezept hat sie zwar nicht, doch einen Rat: „Den Punkt finden, in dem die Stadt einzigartig ist. Da ist man dann nicht austauschbar, das kann man entwickeln, darauf kann man aufbauen.“ Herten habe schöne Elemente in seiner Innenstadt, meinte die Ministerin. Und sagte am Place d’Arras etwas, das beweist, das Fremde manchmal Schönheit sehen, die Einheimischen gar nicht (mehr) auffällt: „Der Platz ist schön.“
533.000 Euro für das Stadtumbaugebiet Hassel, Westerholt, Bertlich: Damit können der Quartiersfonds sowie das Haus- und Hofflächenprogramm weitergeführt werden, der Spielplatz zur Baut soll ein vielfältiges und fantasieanregendes Bewege- und Spielangebot erhalten, das thematisch an ein mittelalterliches Dorf angelehnt ist, und im Wohnquartier „Bertlicher Dreieck“ (zwischen Marler Straße, Bahnhofstraße und Lindenstraße) soll eine neue, drei Meter breite, durchgängige Fuß- und Radwegverbindung in Nord-Süd- sowie Ost-West-Richtung geschaffen werden. Entlang des Weges sollen viel naturnahes Grün, Blühwiesen mit Insektenhäusern, ein Kinderspielplatz und ein Fitnessbereich für Jugendliche und Erwachsene angelegt werden.
1,69 Mio. Euro für den „Neustart Innenstadt“: Damit wird zum einen die Umgestaltung des öffentlichen Raumes am Bramhügel gefördert. Der Platz an der Gabelung von Theodor-Heuss- und Kurt-Schumacher-Straße soll zu Beginn des nächsten Jahres neu gestaltet werden. Ziel ist, ein einladendes und offenes Tor zur Innenstadt zu schaffen. Pergola und Brunnen sollen entfernt, neue Laufzonen mit verschieden gestalteten Inseln darin angelegt werden. Zentraler Bestandteil ist das Leitbild „Der Park kommt in die Stadt“, mit dem die Schönheiten und die Atmosphäre des Hertener Schlossparks in die Innenstadt gebracht werden sollen.
Zum anderen soll zum Ende dieses Jahres ein einheitliches Wegeleitsystem für Fußgänger in der Innenstadt geschaffen werden, das die Besucherinnen und Besucher entlang von attraktiven Wegen zu den relevanten Zielen führt. Perspektivisch soll das eingebettet werden in ein Informationssystem mit interaktiven Displays, an denen es weitergehende Informationen zu den Einrichtungen und Angeboten in der Innenstadt gibt. Auch sollen die Wege besser ausgeleuchtet werden.