
Telekom, Vodafone und O2 werben seit Vergabe der Lizenzen im Juni 2019 damit, dass 5G auch dann superschnelle drahtlose Datenverbindungen gewährleisten kann, wenn sich viele Menschen gleichzeitig eine Funkzelle teilen. Aber sogar in der Hertener Innenstadt ist das noch Wunschdenken.
Es gibt bei weitem keine zuverlässige Abdeckung des neuen Protokolls – falls es am jeweiligen Standort überhaupt bereits vorhanden sein sollte. In den Redaktionsräumen der Hertener Allgemeinen an der Hermannstraße 24 etwa muss man sich nach wie vor mit 4G – auch bekannt als LTE – begnügen.
Keine Alternative für Besitzer älterer Handys
Wenn selbst dieser bisherige Standard nicht verfügbar ist, wird es für Besitzer älterer Handys sogar richtig bitter. Denn zum Jahresende wurde dessen Vorgänger 3G (UMTS) in Deutschland komplett abgeschaltet, sodass sich „Oldie“-Geräte lediglich mit dem EDGE-Netz (2G) verbinden können, durch das Daten dann aber nur im Schneckentempo fließen.
Das ficht jedoch die großen drei Telekommunikationsanbieter nicht an. Sie setzen voll auf die neueste Technologie – wer sie nutzen möchte, soll eben gefälligst selbst mit aufrüsten.
O2 Telefónica hat erst kürzlich einen neuen 5G-Standort an der Bachstraße in Disteln errichtet. Weitere in unserer Stadt sollen im Zuge der laufenden Ausbauoffensive folgen, kündigt der mehrheitlich zum spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica S.A. mit Sitz in Madrid gehörende Konzern an. Jedoch solle auch das bestehende Netz gepflegt und sogar ausgebaut werden. O2 versorgt nach eigenen Angaben über 99 Prozent der Bevölkerung mit 4G.

Auch die Telekom treibt den Mobilfunk-Ausbau im Kreis Recklinghausen voran. In diesem Jahr seien 14 Mobilfunk-Standorte mit LTE oder 5G erweitert oder neu gebaut worden – darunter zwei in Herten. Die Telekom betreibt im Kreisgebiet damit jetzt 243 Standorte. Die Bevölkerungsabdeckung liege bei nahezu 100 Prozent. Bis 2024 sollen weitere 26 Standorte hinzukommen. Zusätzlich seien an 23 Standorten Erweiterungen mit LTE geplant. Durch den Ausbau steige die Mobilfunk-Abdeckung im Kreis RE in der Fläche und es stehe insgesamt auch mehr Bandbreite zur Verfügung, erklärt der Branchenriese.
Vodafone spricht bereits von „Meilenstein“
Mit Vodafone investiert auch der dritte Anbieter im Bunde gerade fleißig in die Mobilfunk-Infrastruktur. Mit der Errichtung der neuesten Station in Dorsten spricht Vodafone gar von einem Meilenstein seines Projekts „5G für den Kreis Recklinghausen“. Aktuell versorgt Vodafone dort bereits an 33 Orten die Bevölkerung mit dem superschnellen Internet via Mobilfunk. An 28 weiteren Standorten im Kreis werde die 5G-Technologie bis Mitte 2022 eingebaut. Vier Vodafone-Bauprojekte soll es auch in Herten geben.
Mobilfunk-Monitoring
– Die Bundesnetzagentur bietet im Internet Informationen über die tatsächliche, standortbezogene Mobilfunknetzabdeckung.
– Die interaktive Karte stellt die von den Betreibern übermittelten Informationen dar. Abgebildet ist die anbieterscharfe Flächenabdeckung mit den Mobilfunk-Standards 2G, 4G und 5G im Außenbereich.
Adresse: https://www.breitband-monitor.de/mobilfunkmonitoring/karte