
In unserer Serie über Veränderungen bei Gebühren und Abgaben blicken wir nicht nur auf Müllabfuhr, Abwasser & Co., sondern auch auf die städtische Musikschule. Denn hier gibt es ebenfalls Anpassungen. Doch diese sind mit erfreulichen Nachrichten verbunden.
Honorare seit 15 Jahren unverändert
Knapp 2000 Schüler/innen im Alter von 2 bis 90 Jahren nutzen die Angebote der 1980 gegründeten Musikschule. Unterricht werden sie von rund 20 Lehrerinnen und Lehrern, die zum großen Teil nicht bei der Stadt Herten fest angestellt sind und somit auch nicht von Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst profitieren. Stattdessen erhalten sie Honorare. Und die drohten für die Musikschule zuletzt zum Problem zu werden.
Seit 15 Jahren beträgt zum Beispiel das Honorar für eine 45-minütige Standard-Unterrichtsstunde unverändert 22 Euro. Ein Betrag, mit dem die Hertener Einrichtung auf dem Arbeitsmarkt ins Hintertreffen geraten ist. Denn auch im Musikschulbereich herrscht Fachkräftemangel. Somit besteht die Gefahr, dass Honorarkräfte zu anderen Musikschulen in der Region abwandern.
Honorare für Lehrkräfte steigen
Um dies zu verhindern, hat der Stadtrat eine Erhöhung der Honorare zum 1. Januar beschlossen. Für die Standard-Unterrichtsstunde gibt es künftig 30 Euro. Auch andere Honorare (60-Minuten-Unterricht, Frühförderung usw.) werden – unterschiedlich stark – angehoben. Zwar erreicht die Hertener Musikschule damit noch nicht die üblichen Honorarsätze anderer Einrichtungen im Kreis RE, aber die Konkurrenzfähigkeit wird dennoch gestärkt.
Nutzer müssen keine höheren Entgelte zahlen
Nicht nur für die freiberuflichen Lehrkräfte ist das eine gute Nachricht. Auch die Eltern der jüngeren Musikschüler sowie die erwachsenen Nutzer können sich freuen. Denn anders als bei Gebühren für Müllabfuhr und Kehrmaschine führen die steigenden Honorare nicht automatisch zu steigenden Unterrichtsentgelten. Die entstehenden Mehrkosten in Höhe von etwa 14.000 Euro kompensiert die Stadtverwaltung intern. 45 Minuten Einzel-Instrumentalunterricht pro Woche für Kinder kosten zum Beispiel weiterhin 72 Euro im Monat, in der Zweier-Gruppe 40 Euro pro Kind (Erwachsene 85/49 Euro).