Großeinsatz der Feuerwehr – mit Video Nach der Explosion am Ostring ermittelt die Kriminalpolizei

Vor dem Gebäude geraten große Mengen Styroporplatten in Brand. Mit Schaum erstickt die Feuerwehr die Flammen.
Vor dem Gebäude geraten große Mengen Styroporplatten in Brand. Mit Schaum erstickt die Feuerwehr die Flammen. © Frank Bergmannshoff
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Um 11.40 am Dienstagvormittag (17.08.) hören Anwohner am Ostring im Gewerbegebiet zwischen Westerholt und Langenbochum einen gewaltigen Knall und alarmieren die Feuerwehr. Eine dicke schwarze Rauchwolke steigt auf, beißender Geruch zieht nach Osten in Richtung Schlägel & Eisen. In einem Gebäude in einem Hinterhof brennen allerlei Chemikalien. Die Flammen greifen schnell auf große Mengen Styroporplatten über, die draußen liegen.

Bevölkerung per App gewarnt

Zunächst rücken die Berufsfeuerwehr und der Löschzug Westerholt der Freiwilligen Feuerwehr aus. „Schon auf der Anfahrt war die massive Rauchsäule zu sehen. Ich habe von unterwegs direkt noch den Löschzug Scherlebeck und die dienstfreien Kräfte der Berufsfeuerwehr nachalarmieren lassen“, berichtet Einsatzleiter Michael Zeiser. Gleichzeitig warnt die Leitstelle über die Smartphone-Warn-Apps „Nina“ und „Kat-Warn“ die Bevölkerung. Türen und Fenster sollen geschlossen werden (Auch wir berichteten in einem Live-Ticker von den Ereignissen am Ostring).

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Explosion am Ostring in Westerholt

Als die Feuerwehr eintrifft, brennen das Gebäude und das Styropor lichterloh. Mit großen Mengen Schaum bringen die Einsatzkräfte den Brand vor dem Gebäude unter Kontrolle. Gleichzeitig brechen weitere Feuerwehrleute mit Gewalt die Tür und die Tore des Gebäudes auf und beginnen mit den Löscharbeiten im Inneren.

Messzug der Feuerwehr überprüft die Umgebungsluft

Dort machen sie eine brisante Entdeckung. Michael Zeiser: „Als sich der Rauch langsam verzog, haben wir große Mengen von Kanistern und anderen Kunststoffbehältern mit Chemikalien erkannt.“ Der genaue Inhalt lässt sich vor Ort erst einmal nicht klären, einige Behälter tragen den Aufdruck „Ätzend“. Auch allerlei Gasflaschen und ein großer Stahltank befinden sich im Gebäude.

Einsatzkräfte löschen in einer Garage, in der sich auch ein großer Tank mit einem nicht bekannten Inhalt befindet.
Einsatzkräfte löschen in einer Garage, in der sich auch ein großer Tank mit einem nicht bekannten Inhalt befindet. © Frank Bergmannshoff © Frank Bergmannshoff

Sind Chemikalien mit der Rauchwolke in die Umgebungsluft gelangt? Um dies zu prüfen, rückt der in Castrop-Rauxel stationierte Messzug der Kreisfeuerwehr an. Am Nachmittag gibt es Entwarnung: Die Luftmessungen in der Umgebung ergeben keine Gefahr für die Bevölkerung.

Was hat es mit dem Gebäude und den Chemikalien auf sich?

Auch das LANUV (Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz), die Untere Wasserbehörde, die Bauordnung, das Ordnungsamt und die Kriminalpolizei kommen zur Einsatzstelle, ebenso der städtische Feuerwehr-Dezernent Dr. Oliver Lind. Mehr als 100 Feuerwehrleute und Behördenmitarbeiter sind jetzt auf den Beinen. Zu klären ist vor allem, wie der Brand entstanden ist und was aus den Chemikalien werden soll. Und was hat es überhaupt mit diesem Gebäude und den darin gelagerten Stoffen auf sich?

Neben den Behältern mit Chemikalien holen Feuerwehrleute auch mehrere Gasflaschen aus dem Gebäude.
Neben den Behältern mit Chemikalien holen Feuerwehrleute auch mehrere Gasflaschen aus dem Gebäude. © Frank Bergmannshoff © Frank Bergmannshoff

Der rotbraun verklinkerte Bungalow am Ende eines Stichwegs, der gegenüber der Wupperstraße vom Ostring abzweigt, scheint keine Lagerhalle im eigentlichen Sinne zu sein. Es handelt sich augenscheinlich eher um ein verlassenes Wohnhaus mit zwei angebauten Garagen. In einer steht der erwähnte Tank, in der anderen ein älteres Auto. Ein Eigentümer ist nicht in Sicht.

Polizei kündigt erste Ergebnisse für Mittwoch an

Niemand wird bei dem Brand verletzt, die alarmierten Notärzte und Notfallsanitäter müssen nicht aktiv werden. Während des stundenlangen Einsatzes in Westerholt halten sich an der Hauptwache der ehrenamtliche Löschzug Herten und Kräfte des Löschzugs Recklinghausen-Süd mit ihrem Drehleiter-Fahrzeug für mögliche weitere Notfälle im Stadtgebiet bereit. Auch am Abend ist noch nicht klar, wie mit den Chemikalien umgegangen werden soll.

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