Reichspogromnacht vor 86 Jahren Hertener erinnert an bewegendes Familienschicksal

Ein Mann mit einem Mikrofon in der Hand steht neben einer Menschengruppe.
Peter Kitzol-Kohn berichtete bei der Gedenkveranstaltung am Samstag (9.11.) vom Schicksal der Familie Zwiebel. © Christine Alder
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Am Samstag (9.11.) veranstaltete der Arbeitskreis Erinnerungskultur in Zusammenarbeit mit der Stadt Herten und der VHS am ehemaligen Wohnhaus der jüdischen Familie Zwiebel auf der Geschwisterstraße in Westerholt eine Gedenkfeier, um an die tragischen Ereignisse der Pogromnacht vom 9. November 1938 zu erinnern.

In seinem Grußwort wies der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Grunwald darauf hin, wie wichtig die Erinnerung an diese Ereignisse ist, besonders vor dem Hintergrund der Zunahme antisemitischer Übergriffe, wie aktuell in Amsterdam geschehen.

„Wir haben uns bewusst für Westerholt entschieden, da wir Familien aus diesem Stadtteil bisher noch nicht konkret vorgestellt haben“, erklärte Barbara Keimer, langjähriges Mitglied im Arbeitskreis Erinnerungskultur.

Über sechzig Personen kamen am späten Nachmittag nach Westerholt und erfuhren vom Schicksal der Kaufmannsfamilie von Salomon Zwiebel, die schon vor der Pogromnacht deportiert wurde. Abwechselnd erzählten Mitglieder des Arbeitskreises was Antisemitismus, Deportation in ein Konzentrationslager und die Pogromnacht für jüdische Hertener Familien konkret bedeuteten.

Elnur Misirli begleitete die gelungene Veranstaltung musikalisch auf der Querflöte und untermalte mit Stücken wie dem jüdischen Lied „Donna Donna“ die nachdenkliche Atmosphäre unter den Besucherinnen und Besuchern.

Ein Mann spielt auf einer Querflöte, dahinter eine Menschengruppe.
Elnur Misirli begleitete die Gedenkveranstaltung musikalisch auf der Querflöte.© Christine Alder
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