
Ein Kommentar zum Artikel „Im Rettungseinsatz mit elektrischer Patiententrage und Panik-Taste“
Keine 25 Jahre ist es her, da waren Rettungswagen nichts anderes als mit einfachen Mitteln umgebaute Lieferwagen: holperig, langsam und weder für die Retter noch für die Geretteten sonderlich komfortabel.
Heute ist die Trage, auf der der Patient liegt, weich gefedert – und das Fahrzeug zusätzlich auch noch einmal. Und die Beine mit den Rollen fahren sich elektrisch ein und aus. Das schwere und rückenschädigende Absenken und Hochheben hat ein Ende. Auch der 25 Kilo schwere Einsatzrucksack wird ergonomisch auf Rückenhöhe aus dem Fahrzeug entnommen. Und die Klimaanlage passt die Innentemperatur nicht nur dem Wetter an, sondern vor allem auch dem medizinischen Zustand des Patienten.
Aggressive Patienten und Manipulation an den Rädern
Doch neben all diesen begrüßenswerten Errungenschaften gibt es auch andere, die nachdenklich stimmen. So haben die neuen Rettungswagen eine Panik-Taste, mit der die Sanitäter bei einem Angriff auf den Rettungswagen alle Türen verriegeln können. Der Fahrer hört per Gegensprechanlage, ob ein aggressiver Patient hinten im Fahrzeug den Kollegen bedrängt. Und Markierungen an den Felgen sollen anzeigen, ob Chaoten am RTW die Radmuttern gelöst haben.
Es ist schlimm, dass solche „Innovationen“ nötig sind.
Dass Lebensretter im Einsatz Sorge um ihr eigenes Leben haben müssen, das hat es vor 25 Jahren so nicht gegeben.