
Wie das Essener Zollfahndungsamt mitteilt, haben Einsatzkräfte aus Essen, Münster, Saarbrücken und Frankfurt bereits am 16. Januar in einer groß angelegten Razzia vier Firmen, drei Lager und drei Wohnungen in fünf NRW-Städten, darunter auch Herten, durchsucht. Sie haben 50 Europaletten mit illegalen E-Zigaretten sichergestellt sowie 75.000 Euro Bargeld, gefälschte Ausweise und Führerscheine, eine Langwaffe mit Munition sowie weitere elektronische Beweismittel. Der prognostizierte Steuerschaden beträgt über eine Million Euro.
Das Zollfahndungsamt Essen ermittelt nach eigenen Angaben bereits seit Ende 2023 gegen drei 25- bis 42-Jährige afghanischer und chinesischer Staatsangehörigkeit aus Herten und Mönchengladbach. Sie stehen im Verdacht, unversteuerte, illegale E-Zigaretten importiert und weiterverkauft zu haben.
Erste Unregelmäßigkeiten wurden demnach zunächst bei einem Großhandel in Schermbeck festgestellt. Durch die folgenden Ermittlungen habe sich der Verdacht gegen weitere Firmen in Mönchengladbach, Düsseldorf und Wegberg erhärtet, dass diese ebenfalls in die illegalen Geschäfte verstrickt seien.
In Düsseldorf wurden nun an einer Firmenanschrift Bargeld, eine Waffe und gefälschte Dokumente sichergestellt, in Mönchengladbach acht Paletten mit fast 30.000 illegalen E-Zigaretten sowie 65.000 Euro in bar, in Hermeskeil sogar 42 Paletten voller E-Zigaretten. Die Ermittlungen des Zollfahndungsamtes dauern an.
Hintergrund: Seit Juli 2022 fällt auch auf Liquids für E-Zigaretten Tabaksteuer an. Sie beträgt aktuell 0,26 Euro je Milliliter. Verstöße werden straf- und steuerrechtlich verfolgt.