
Nach einem brutalen „Totschläger-Überfall“ auf einen Drogendealer an einem Sportplatz in Backum sind zwei 20 und 24 Jahre alte Männer aus Herten am Bochumer Landgericht zu drei Jahren Jugendhaft beziehungsweise zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Opfer, ein untergetauchter Anhänger der „Reichsbürger“-Bewegung, war in der vergangenen Woche in einem separaten Prozess zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Mit Totschläger verpügelt
Der dealende Reichbürger hatte sich am 19. November 2020 mit den Angeklagten zur Abwicklung eines Marihuana-Geschäfts (170 Gramm) verabredet. Kurz nachdem der 33-Jährige am Treffpunkt erschienen war, war er unter anderem mit einem Totschläger brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt worden. Beute: 1000 Euro Bargeld, ein Smartphone und die mitgeführten 170 Gramm Marihuana.
Dealer hauste monatelang in einem Waldversteck
Für den Dealer bedeutete der Überfall das Ende eines Versteckspiels – denn auch er wurde damals festgenommen. Der 33-Jährige hatte nach einer Razzia im März 2020 in seiner Hertener Wohnung, in der neben einer Cannabisplantage auch martialische Schlagwaffen, Nazi-Utensilien und ein „Reichsbürger-Ausweis“ gefunden worden war, monatelang in einem Waldversteck gehaust.
Reichsbürger hortete Grusel-Waffen: „Sowas habe ich noch nie gesehen“
Die Strafe gegen den 24-jährigen Hertener fiel am Ende milder aus, weil in seinem Fall nur eine Beihilfe nachzuweisen war. Das Urteil lautet auf schweren Raub und gefährliche Körperverletzung.