Kommentar Trotz Kritik ein klarer Kurs

Frank Bergmannshoff, Redaktionsleiter © HA
Lesezeit

Ein Kommentar zum Artikel „SPD-Chefin will in zwei Jahren für BM-Kandidaten Platz machen“

Nach dem Rückzug von Uli Paetzel 2016 wirkte die Politik der SPD in Herten kraft-, ideen- und hilflos. Mitunter auch arrogant. Die Genossen wurden dafür bei der Kommunalwahl abgestraft, verloren die absolute Mehrheit.

Seither hat sich die Partei verändert. Sie hat sich verjüngt, dabei „verbrauchte“ Akteure ausgetauscht, es wird wieder inhaltlich gearbeitet. Das neue Führungsteam mit Dr. Babette Nieder an der Spitze hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.

Manchen ist sie zu intellektuell

Richtig ist aber auch, dass Babette Nieder Kritiker, ja, sogar Gegner hat. Manchen ist sie zu intellektuell, zu nüchtern. Tatsächlich hat sie mit klassischen roten Milieus – Bergbau, Gewerkschaften, AWO usw. – nicht viel am Hut.

Andere werfen ihr ungeschicktes Handeln vor. Erinnert sei daran, wie sie vor der Kommunalwahl die Partei überrumpelte und sich im letzten Moment Platz eins der Reserveliste griff.

Wie auch immer: Die Hertener SPD hat die Talsohle womöglich durchschritten, es könnte wieder bergauf gehen. Babette Nieder formuliert jedenfalls öffentlich selbstbewusste Ziele: In den nächsten zwei Jahren soll ein geeigneter Bewerber oder eine Bewerberin für den Vorsitz und perspektivisch für die Bürgermeisterkandidatur gefunden werden. Eine solche Klarheit ist bei den übrigen Parteien noch nicht erkennbar.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen