Amtsgericht Recklinghausen Überraschung im Betrugs-Prozess: Zeuge (15) legt Geständnis ab

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Das gibt es vor Gericht auch nicht alle Tage: Eine angeklagte Mutter (35) aus Herten wurde in einem Prozess wegen Ebay-Betrugs nach kaum 15 Minuten freigesprochen. Der Grund: Ihr eigener Sohn hat die Tat kurz zuvor als Zeuge eingestanden. „Das war nicht meine Mutter, sondern ich“, gab der 15-jährige Schüler kleinlaut zu.

Das war passiert: Im November 2020 war über ein unter einem Pseudonym eingerichteten Ebay-Konto ein Smartphone zum Preis von 170 Euro angeboten und kurz danach auch von einem Kunden ersteigert worden. Der Kaufpreis wurde anschließend auch ordnungsgemäß über den Bezahldienst Paypal bezahlt. Geliefert wurde danach aber nichts.

Nach der Strafanzeige hatten die Ermittler zunächst immense Probleme, das auf eine GMX-Email-Adresse registrierte PayPal-Konto nachzuverfolgen. Schließlich war es aber gelungen, über die IP-Adresse des Internetanschlusses indirekt den Weg des Geldes nach Herten nachzuverfolgen. Weil der Anschluss auf den Namen der Mutter lief – und die 35-Jährige auch einschlägig vorbestraft ist – folgte eine Betrugs-Anklage. Die sich nach dem Geständnis des Sohnes aber nicht mehr halten ließ. „Er hat mir das auch erst gebeichtet, nachdem ich die Anklage nach Hause geschickt bekommen hatte“, sagte die 35-Jährige.

Sicher ist: Nach dem Freispruch für die Mutter droht nun natürlich eine Anklage gegen den Sohn.

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